Sauber-Team mit Updates: Charles Leclerc nimmt Q2 ins Visier
Sauber-Rookie Charles Leclerc will bei seinem "zweiten" Heimrennen in Frankreich wieder punkten - Marcus Ericsson hofft auf Updates gegen Untersteuern
(Motorsport-Total.com) - Für Charles Leclerc ist es so etwas wie sein zweites Heimrennen, der Grand Prix von Frankreich ist auch für ihn etwas Besonderes. Der Sauber-Pilot hatte zuletzt beim Heimrennen in Monaco Pech (Bremsdefekt), in Paul Ricard möchte er mit einem überarbeiteten C37 angreifen - und mindestens das Q2 erreichen.
"Mein echtes Heimrennen ist Monaco, aber ich habe viele Franzosen als Freunde, daher bin ich sehr eng mit Frankreich verbunden", erklärt der 20-Jährige. Durch seine Verbindung zu Ferrari sei aber auch das Rennen in Italien speziell. Auf der Rennstrecke in Le Castellet erwartet er jedenfalls viel von sich und seinem Auto. Sauber tritt mit einem Update an diesem Wochenende an.
"Andere Teams bringen Updates, wie auch wir. Wir haben ein paar neue Teile, ich kann aber nicht genau sagen, was neu ist. Hoffentlich funktionieren sie auf der Strecke", bleibt er vage. Und ergänzt wenig später: "Die Updates tragen hoffentlich Früchte. Uns fehlt immer noch ein bisschen Abtrieb im Vergleich zu den anderen", konkretisiert er.
Wendepunkt Baku: Gut für Leclerc, schlecht für Ericsson
Teamkollege Marcus Ericsson wird noch etwas genauer. Laut dem Schweden wird Sauber signifikante Änderungen beim Set-up und mechanischen Systemen vornehmen. Dabei gehe es um "das Differential, die Motorbremse, Einstellungen am Gaspedal und Gestaltung der Bremse". Nachsatz: "Solche Änderungen können sehr stark sein."
Seit dem vierten Formel-1-Rennen (Aserbaidschan) in dieser Saison läuft es hervorragend für den Rookie, und weniger hervorragend für Ericsson. Im Vergleich zu seinem Teamkollegen holte der Neuling bislang deutlich mehr Punkte, auch im Qualifying schlägt er Ericsson regelmäßig (5:2). In Baku schaffte er es mit Rang sechs zum ersten Mal in die Top 10. "Seit Baku bin ich selbstbewusster und fühle mich wohler im Auto. Ich habe meinen Fahrstil gar nicht groß umgestellt", betont er. Seither konnte er auch in Barcelona und Montreal anschreiben.
Hintergrund: Eine Set-up-Änderung hat mehr Untersteuern ins Auto gebracht, dafür aber das nervöse Heck, mit dem Leclerc Probleme hatte, beruhigt. Ericsson litt unter dieser Umstellung mehr, als er ursprünglich dachte. "In Montreal haben wir uns zusammengesetzt und analysiert, was in den vergangenen Wochen im Qualifying passiert ist. Wir haben uns in eine Richtung entwickelt, die gut zu Charles passt. Auch ich dachte, es würde mir liegen, aber anscheinend war das nicht der Fall", muss der Schwede einsehen.
Fünfmal in Serie ins Q2? Leclerc will's wissen
"Wir sind nun etwas mehr zu unserer Ausgangslage am Saisonbeginn zurückgegangen, wo ich über eine Runde eine gute Leistung abrufen konnte. So kann ich hoffentlich mein Selbstbewusstsein stärken", hofft der Schwede, der bisher zwei WM-Zähler einfahren konnte. "Das Ziel ist immer noch ein starkes Heck am Kurveneingang", erläutert er, "das aber auf eine andere Art und Weise, als wir es in den vergangenen Rennen gemacht haben."
In den vergangenen vier Rennen schaffte es Leclerc außerdem jedes Mal in das Q2 am Samstag - auch in Le Castellet sein erklärtes Ziel. "Nach dem ersten Training werden wir sehen, wo wir liegen. Danach können wir ein realistisches Ziel formulieren. Es wäre toll, wieder Punkte zu holen. Diesmal wollen wir wieder in das Q2 kommen. Mal sehen, ob wir das schaffen."