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Haas-Team vor Le Castellet: Zündet jetzt das Update?
In Kanada brachte Haas das größte Update seiner Formel-1-Geschichte - Auf dem Circuit Paul Ricard will man damit viertbestes Team werden und endlich punkten
(Motorsport-Total.com) - Was man dem Haas-Team in der Formel-1-Saison 2018 nach sieben Rennen vorwerfen kann: Mit dem an sich guten VF-18 holte man bislang nicht das Maximum heraus, verkaufte sich mit Rang acht und 19 Punkten in der WM-Wertung unter Wert. Was man Haas nicht vorwerfen kann: Dass die Moral in der Truppe wegen der vielen Rückschläge nicht stimme. Auch vor dem achten Rennen der Saison ist der Glaube an die eigenen Stärken noch immer oberstes Gebot beim amerikanischen Rennstall.
Ab dem kommendem Freitag wird zum ersten Mal in der Formel 1 an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden gefahren. Und Haas-Teamchef Günther Steiner sieht seine Truppe für den Triple-Header von Le Castellet, Spielberg und Silverstone gerüstet. Der Grund: Das umfangreiche Update-Paket, das seine Feuerprobe beim Rennen in Montreal bestanden hat. Mit den Plätzen 12 und 13 für Romain Grosjean und Kevin Magnussen stand man zwar auch in Kanada mit leeren Händen da, dennoch herrschte allerorts Optimismus: "Denn die Daten haben uns genau gezeigt, dass unsere Updates funktionieren", sagt Steiner entschieden.
Lediglich die Charakteristik des schnellen und bremsintensiven Circuit Gilles Villeneuve hätte dem Auto nicht gelegen. Auf den eher klassischen Kursen, die nun kommen, könnte dies aber anders sein: Bei Haas glaubt man daran, mit dem bislang größten Update-Paket der Teamgeschichte ab Le Castellet die Nummer vier hinter Ferrari, Mercedes und Red Bull zu sein. Die Daten, die auch in Montreal über den neuen Frontflügel, den überarbeiteten Unterboden und die umgestalteten Barge-Boards ausgespuckt wurden, geben Grund zum Optimismus.
Jetzt kommen die Kurse, auf den Haas punkten muss
"Theoretisch müsste alles passen. Alles deutet darauf hin, dass unser Auto auf diesen Kursen wie Barcelona, Österreich oder nun Frankreich am besten sein sollte", hofft Steiner, dass das Paket jetzt zündet und sich das Team endlich mit vielen Punkten belohnen kann. Illusionen oder Träumereien will er sich dennoch nicht hingeben, auch wenn der Circuit Paul Ricard für alle Neuland ist und kleinere Teams deshalb dort eher überraschen könnten. "Die großen Teams werden dennoch die Nase vorn haben. Sie haben einfach mehr Ressourcen, um sich vorzubereiten. Selbst wenn jeder wenig Infos hat, holen sie das Beste heraus, weil sie mehr Leute haben."
Nach den Top-3-Teams sollte dann aber Haas eine gute Rolle spielen können - und neben den Updates führt Steiner noch weitere Gründe an, die seiner Truppe Grund zur Hoffnung geben. Da ist zum einen der neue Ferrari-Motor, den das Team in den vergangenen Rennen bereits einsetzte und feststellte: Effizienz, Leistung und Fahrbarkeit passen - gegenüber der Mercedes-angetriebenen Konkurrenz von Force India oder dem Renault-Werksteam muss man sich mit dem Ferrari-Update nicht verstecken.
Nicht mehr ganz so akut ist auch der Ersatzteile-Engpass, der in Kanada sogar für ein Crash-Verbot für die Piloten sorgte. "Für Frankreich sollten wir mehr Teile zur Verfügung haben. In Kanada hatten wir zum Glück keine größeren Schäden außer bei der Sache mit dem Frontflügel, der nach der Kollision von Romain mit dem Murmeltier kaputt war." Seine Piloten mahnt er dennoch weiter zur Vorsicht. "Wenn Du drei Rennen unmittelbar hintereinander hast, kannst du bei der Produktion der Teile nicht aufholen. Wenn wir in Frankreich und Österreich ohne Zwischenfälle durchkommen, sollte nach den drei Rennen wieder alles im Lot sein", sagt der Südtiroler.
Und auch beim arg gebeutelten und in dieser Saison noch punktlosen Grosjean hat sich die Laune mit dem Kanada-Update verbessert. "Romain hat sich sehr positiv darüber geäußert", sagt Steiner und hofft, dass der 32-Jährige der Pechsträhne bei seinem Heimrennen in Frankreich ein Ende setzen kann.