Probleme mit Motoren-Update: Warum Toro Rosso trotzdem jubelt
Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly muss in Montreal auf das Honda-Update verzichten - Brendon Hartley schrammte nur knapp an Q3 vorbei
(Motorsport-Total.com) - Der Qualifying-Samstag zum Grand Prix von Kanada (Formel 1 2018 live im Ticker) hatte für Toro Rosso gar nicht gut begonnen. Weil bei Pierre Gasly im dritten Freien Training ein Powerverlust festgestellt wurde, musst er seinen Motor wechseln. Der Franzose muss daher auf das Update von Honda verzichten. Im Qualifying wurde er nur 16. Für das Team ist das trotzdem eine gute Nachricht. Denn die andere Garagenhälfte schaffte es ohne Motorenprobleme fast in Q3. Der oft kritisierte Brendon Hartley startet am Sonntag als 13.
"Auf einer Strecke wie Kanada kommt es auf den Topspeed an und da hatte ich es nicht leicht", beschreibt Gasly seinen Nachteil. "Das Gute ist aber, dass Brendon so gut abliefern konnte. Denn jetzt können wir den Unterschied genau unter die Lupe nehmen, zuvor war das schwieriger auszumachen. Und wir sehen: Das Update ist deutlich besser!"
Auch Gasly war nur knapp am Einzug in Q2 vorbeigeschrammt - ihm hatten nur fünf Hundertstelsekunden auf den McLaren von Stoffel Vandoorne gefehlt. "Das ist natürlich frustrierende", räumt er ein. "Aber wir hatten halt Probleme, weil der Motor auf dieser Strecke so wichtig ist und wir im Nachteil waren."
Der Franzose zittert jetzt außerdem vor einer Motorenstrafe bei seinem Heimrennen in zwei Wochen. Aber Honda hatte den Motorentausch erst einmal nur aus Vorsicht veranlasst. "Ich hoffe, dass dann alles wieder in Ordnung ist", so Gasly.
"Denn die Performance sieht wirklich vielversprechend aus. Und das ist vor allem im engen Mittelfeld wichtig, wie man im Qualifying sehen konnte. Force India ist sehr schnell, wenn sie ihren Motor aufdrehen und Renault scheint auch einen guten Schritt gemacht zu haben. Aber wir sind definitiv in einer besseren Ausgangslage."
Das konnte endlich einmal Hartley unter Beweis stellen. Um den Neuseeländer ranken sich noch immer allerlei Rausschmiss-Gerüchte. Dass ihm in Montreal nur zweieinhalb Zehntelsekunden auf die Top 10 fehlten, kommt da gerade recht.
"Startplatz elf wäre besser gewesen", räumt er ein. "Aber auch auf Platz zwölf stehen wir in einer strategisch guten Position. Wir können vielleicht den Hypersoft umgehen - das ist zumindest eine Option. Ich bin mit dem Verlauf des Wochenendes bisher sehr zufrieden. Jetzt müssen wir das nur noch in Punkte verwandeln."
"Ich hätte noch schneller sein können", gibt er zu. "In Kurve 10 und der letzten Kurve haben mir die Vorderreifen blockiert, da hatte ich Probleme mit der Balance. Da gab es auch Windböen, aber das Problem hatte bestimmt jeder. Für Q3 hätte das aber auch nicht gereicht."
Dass es im Rennen für ihn noch besser laufen könnte, erklärt er sich so: "Im Qualifying wirkt sich das Update gar nicht so sehr aus. Da lädt man sich seine Batterie ja voll auf uns nutzt das dann über eine Runde. Wir werden im Rennen wahrscheinlich einen größeren Unterschied sehen. Es wird jedenfalls sehr aufregend, ob wir in der Lage seien werden, auf den langen Geraden auch angreifen zu können."
"Ich denke, es wird uns sowohl beim Überholen als auch beim Verteidigen helfen", sagt auch Gasly, der der Konkurrenz ohne das Update am Sonntag ausgeliefert sein wird. "Es ist immer besser, einen stärkeren Motor zu haben. Deswegen freue ich mich schon auf die kommenden Rennen."