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Auch in Montreal: Ricciardo rechnet sich Siegchancen aus
Der schonende Umgang mit den Reifen und ein Renault-Update könnten Red Bull wieder an die Spitze führen - Reifenwahl in Q2 wichtiger Gradmesser
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo rechnet sich Chancen auf einen weiteren Sieg beim Kanada-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker!) aus. Nach seinem Erfolg in Monaco setzt der Australier auf die zweite Ausbaustufe des Renault-Antriebs, die seiner Mannschaft auf der Powerstrecke in Montreal erstmals zur Verfügung steht. "Es bringt nie etwas eine halbe Sekunde, aber eine Zehntelsekunde ist immer herzlich willkommen", dämpft Ricciardo die Erwartungen an den neuen V6-Hybriden.
Nicht nur die Spitzengeschwindigkeit, auch der Grip könnte in Kanada zum Thema werden. Ricciardo hält es für entscheidend, ob die Teams die weichste Pirelli-Mischung für sich nutzen können. "Wenn wir auch noch die Hypersoft-Reifen auf Temperatur bekommen sind wir mit bei der Musik", rechnet er sich aus - schielt aber auf den Sonntag: "Eine Pole wäre eine gewaltige Aufgabe."
Ricciardos Hoffnung ist, dass Mercedes und Ferrari der Konkurrenz nicht weit genug enteilt sind, um auf Ultrasoft das Q3 zu erreichen, sondern schon in Q2 auf Hypersoft setzen. Hieße: Die Favoriten müssten auf dem empfindlichen und dazu auch noch gebrauchten Pneu in das Rennen starten und wären deshalb vielleicht der Möglichkeit beraubt, sich einen zweiten Boxenstopp zu sparen.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Kanada
1967 findet im Mosport Park in Bowmanville das erste Formel-1-Rennen in Kanada statt - und sorgt gleich für mehrere Highlights. Mit über 2:40 Stunden ist der verregnete Grand Prix das längste Rennen der gesamten Saison. Jackie Stewart, hier in Führung vor Jack Brabham, sieht die Zielflagge am Ende nicht. Fotostrecke
Dass Red Bull das Q3 auf Ultrasoft erreicht, ist unwahrscheinlich. Dafür ist der RB14 auf einer Runde nicht schnell genug. Allerdings handelt es sich möglicherweise um das reifenschonendste der Topautos. Ricciardo und Verstappen scheinen strategisch flexibler zu sein, doch der Australier warnt: In Monaco hatte er auf Hypersoft stets freie Fahrt, während Sebastian Vettel und teils auch Lewis Hamilton in seinem Windschatten herumrutschten. Der Eindruck könnte getäuscht haben.
Hinzu kommt, dass sich die Reifen in Montreal nicht so komfortabel schonen lassen. Wer zu langsam ist, wird überholt. "Mit den Geraden und drei DRS-Zonen ist man gezwungen, mehr Druck zu machen", weiß Ricciardo. "Der Hypersoft wird keinen leichten Stand haben."