Teamplayer Sainz: Renault will Geschenk im Hinterkopf haben
Renault weiß es zu schätzen, dass Carlos Sainz seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg in Monaco vorbeigelassen hat und will sich das merken
(Motorsport-Total.com) - Renault-Boss Cyril Abiteboul sagt, dass sein Team nicht vergessen wird, dass Carlos Sainz seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg in Monaco geholfen hat, indem er ihn freiwillig hat passieren lassen. Der Spanier kämpfte auf seinen alten Ultrasofts, während Hülkenberg von hinten mit frischen Hypersofts drängte und Max Verstappen im Nacken hatte. Sainz ließ Hülkenberg vorbei, der am Ende Achter wurde.
"Am Ende wurde es klar, dass es die richtige Entscheidung war", sagt der Teamchef. "Ich bin sicher: Wenn er das Rennen noch einmal in der Wiederholung sieht, dann wird er es verstehen." Sainz schien zu diesem Zeitpunkt nicht begeistert gewesen zu sein. Laut Abiteboul habe der Funk seines Piloten nicht funktioniert. "Er hat das Mikrofon nicht ausgeschaltet. So ein Typ ist er nicht", ist er überzeugt. Doch Sainz habe laut eigener Aussage keine Lust gehabt zu antworten.
Der Spanier war sauer, dass seine Strategie nicht aufging und er im Rennverlauf zurückgereicht wurde. Doch Sainz musste auf Rang acht mit Hypersoft starten, während Hülkenberg von Rang elf freie Reifenwahl hatte. Danach auf Ultrasoft statt auf Supersoft zu wechseln, hält Abiteboul immer noch für die richtige Entscheidung: "Bei den Supersofts wäre es am Ende noch schlimmer gewesen. Er hatte ein schwieriges Rennen", so der Franzose.
Fotostrecke: GP Monaco: Fahrernoten der Redaktion
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Dass er trotz seiner schwierigen Lage und dem umkämpften Stallduell Hülkenberg vorbeiließ, rechnet Abiteboul Sainz hoch an: "Das Team muss schätzen, was er getan hat. Das müssen wir für die Zukunft in unseren Köpfen behalten", kündigt er an, dass Sainz irgendwann mal einen Gegengefallen bekommen könnte - so wie es schon Hülkenberg am Sonntag hatte anklingen lassen.
Und obwohl Renault gegen Force India und Toro Rosso das Nachsehen hatte, sieht es Abiteboul positiv: "Wir haben fünf Punkte in einem Rennen geholt, das aus unterschiedlichen Gründen nicht zu unseren stärksten gehört. Wir konnten seit Donnerstag sehen, dass wir nicht so konkurrenzfähig waren, von daher bin ich glücklich mit dem Endresultat."