Graining bereitet Kimi Räikkönen in Monaco Kopfzerbrechen
Der Ferrari-Pilot klagt nach dem Qualifying über körnende Vorderreifen - Ultrasoft war in Q2 "eine Option" für Ferrari - Wie lange hält der Hypersoft im ersten Stint?
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen konnte im Qualifying zum Grand Prix von Monaco (Formel 1 2018 live im Ticker!) nicht an seine Vorjahresleistung anknüpfen. Der Finne belegte Platz vier, knapp eine halbe Sekunde fehlte ihm bereits auf die Pole-Runde von Daniel Ricciardo. Der "Iceman" beklagte vor allem überhitzte Vorderreifen, die zum Graining neigten.
"Wir hätten es auf den Reifen etwas gemütlicher angehen sollen vielleicht, um sie einfacher ins Arbeitsfenster zu bringen", spekuliert Räikkönen nach der Zeitenjagd im Fürstentum. Schon am Donnerstag hat Pirelli vermehrt Graining an der weichsten aller Mischungen, dem Hypersoft, festgestellt. Vor allem der Reifen links vorne steht unter besonders viel Stress auf dem engen Straßenkurs. Mit dem Set-up konnte der Polesetter des Vorjahres anscheinend nicht gegen das Phänomen ankämpfen.
"Den Reifen am Leben zu erhalten, war gar nicht so sehr das große Problem - eher das Graining auf der Vorderachse. Zwar ist noch Gummi drauf, doch fährt es sich nicht so schnell, wenn die Oberfläche zu körnen beginnt", führt der 38-Jährige aus. Auch Teamkollege Sebastian Vettel hat von überhitzen Reifen berichtet. Bekommt der Pneu zu viel Hitze ab, dann verformt und schält er sich. Kleine Körner bilden sich auf der Oberfläche, was zu einer schlechteren Haftung führt. Untersteuern wird dadurch begünstigt.
Räikkönen bemerkt: "Es hat sich seit Donnerstag schon gebessert. Mal sehen, wie es dann im Rennen sein wird." Da alle Piloten in Q2 auf dem Hypersoft ihre schnellsten Runden gefahren sind, werden die Top 10 auch auf der rosa Mischung starten. Nur Mercedes hat einen ersten Versuch auf dem Ultrasoft gewagt, der eine Stufe härter ist als der Hypersoft. Jedoch mussten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas schlussendlich wieder auf die weichsten Gummis umstecken. "Das war eine Option", gibt auch Räikkönen zu.
"Allerdings stellt jeder seine Kalkulationen an, um zu sehen, ob das überhaupt vernünftig ist, da der Reifen auf einer Runde deutlich langsamer ist." Pirelli schätzt den Unterschied zwischen Ultra- und Hypersoft auf grob eine Sekunde. "Wir dachten nicht, dass der Reifen einem in Q3 in eine gute Position bringen könnte - aber es war knapp und sie haben es probiert, es war aber nicht genug."
Der erste Stint im Rennen wird kritisch werden, denn der Hypersoft baut schnell ab. Der erfahrene Ferrari-Pilot weiß: "Dann hängt es ganz davon ab, ob ein Safety-Car kommen wird. Wir werden versuchen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich denke, wir werden hintereinander herfahren, darauf achten, dass die Reifen halten und es an gewissen Stellen etwas sanfter angehen."