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Versöhnliche Töne: Force India relativiert Räikkönen-Kritik
Force India hatte Kimi Räikkönen nach dem Unfall in Baku stark kritisiert, doch mittlerweile räumt man ein, dass auch Esteban Ocon eine Teilschuld hat
(Motorsport-Total.com) - Force India hatte sich nach der Kollision zwischen Kimi Räikkönen und Esteban Ocon in der Startphase von Baku ziemlich harsch über den Finnen geäußert. Vor allem Betriebsdirektor Otmar Szafnauer polterte ziemlich laut und sprach von einem "bescheuerten" Angriff. Mittlerweile möchte man die Meinung zum Vorfall jedoch etwas relativieren. "Es ist eine 50-zu-50-Situation", wiegelt Co-Teamchef Robert Fernley ab.
Er gibt zu, dass Ocon seinem Kontrahenten vielleicht etwas mehr Raum hätte lassen können, auch wenn Räikkönen auf einem schmutzigen Streckenteil mit kalten Reifen wohl etwas optimistisch gewesen sei. "Es war einfach eine unglückliche Situation", so der Brite. Denn das Pech war, dass Ocon bei der Kollision ausschied, während Räikkönen zu Platz zwei fuhr. "Das tut Esteban umso mehr weh", weiß Fernley.
Ocon selbst will die Situation gar nicht so richtig mitbekommen haben. Vor den Rennkommissaren hatte er ausgesagt, dass er den Ferrari auf der Geraden zwar noch einmal gesehen habe, nicht aber beim Einfahren in die Kurve. Vor den TV-Kameras klang seine Variante aber noch etwas anders: "Ich war vor ihm und habe wegen der Kurve gebremst. Ich habe gesehen, wie er näher kam und dann knallte ich schon in die Mauer", so seine Version dort.
Eine Strafe sprachen die Rennkommissare für die Kollision nicht aus - auch weil Ferrari betonte, dass so ein Unfall typisch für eine erste Rennrunde sei. Doch Ocon hätte in dem Fall gerne eine Bestrafung gesehen: "In der DTM würde man eine Durchfahrtstrafe bekommen, wenn man ein Auto so berührt, dass es sich dreht. Wären hier keine Mauern gewesen, hätte ich mich gedreht", sagt der Franzose.
Die Hauptschuld sieht er selbst immer noch beim Weltmeister von 2007: "Er war auf meiner Linie und dann war ich schon in die Mauer. Ich war vor ihm und ich hätte ihm nicht mehr Platz geben können. Er hätte auch nicht so ein Risiko eingehen müssen", meint Ocon.
Trotzdem spricht der Force-India-Pilot in Baku von einem "guten Tag", denn am Ende holte Teamkollege Sergio Perez Force Indias erstes Podium seit zwei Jahren - übrigens genau einen Platz hinter Kimi Räikkönen.