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Flügel, Barge-Boards: Renault kündigt Update für Baku an
Im harten Kampf ums Formel-1-Mittelfeld will das Werksteam mit aggressiver Entwicklung voranschreiten - Hülkenberg in Topform will endlich ein Top-Resultat
(Motorsport-Total.com) - Mit einem siebten und zwei sechsten Plätzen von Nico Hülkenberg und dem Aufwärtstrend von Carlos Sainz mit Platz neun in China ist das Renault-Team solide in die Formel-1-Saison 2018 gestartet. Besonders der Deutsche untermauert durch Top-Leistungen seine Ansprüche und liegt mit 22 Punkten in der Fahrerwertung sogar noch vor Red-Bull-Hoffnungsträger Max Verstappen. Im eng umkämpfte Mittelfeld mit den erstarkten Teams von Haas, Toro Rosso und McLaren zählt aber jeder Punkt - und so hat man sich bei Renault besonders auf den kommenden Grand Prix in Baku vorbereitet.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg (r.) und Carlos Sainz hoffen auf die Aero-Updates am R.S.18 Zoom Download
Die Werkstruppe geht das vierte Rennen der Saison mit dem ersten großen Update-Paket an: So soll eine neue Stufe der Chassis-Updates gezündet werden, die Flügel überarbeitet und Barge-Boards modifiziert werden. "In Baku geht es für uns in die nächste Phase. Wir glauben, dass die neuen Komponenten im Zusammenspiel funktionieren und müssen dafür sorgen, dass alles klappt", fordert Teamchef Cyril Abiteboul.
Der Franzose sieht sich besonders durch das gute Teamergebnis von Schanghai bestärkt und behauptet: "In einem direkten Kampf gegen unsere Konkurrenten haben wir gezeigt, dass wir aktuell die viertbeste Motor-Chassis-Fahrer-Kombination im Feld haben." Doch angesichts der Probleme von Sainz, der nach drei Rennen 19 Zähler weniger als sein Teamkollege auf dem Konto hat, drängt sich manchem Beobachter der Verdacht auf, dass der in Topform fahrende Hülkenberg derzeit die Probleme des R.S.18 kaschiert.
Nur nicht wieder in die Leitplanken: Hülkenberg will Baku-Punkte
Auch der Emmericher selbst fordert von seinem Team, Vollgas im Wettrüsten mit den anderen Teams im Mittelfeld zu geben: "Es geht um Aerodynamik-Teile. Wir haben aggressive Entwicklungen geplant. Und davon wird es abhängen." Die Flügel-Updates in Aserbaidschan sollen nur ein erster Schritt sein, schon beim darauffolgenden Rennen in Barcelona will Renault dann die nächste Ausbaustufe des R.E.18-Antriebs zünden.
In der Realität kämpft Renault derzeit noch von Strecke zu Strecke mit der Konkurrenz darum, "Best of the Rest" zu werden. Doch Hülkenberg, der 2017 in Monza Adrian Sutil als Pilot mit den meisten Rennen ohne Podestplatz abgelöst hat, will endlich mehr und zumindest punktuell in die Phalanx der Top 3 vorstoßen. Doch dazu muss derzeit noch viel geschehen, wie er selbst einräumt: "Wenn nicht irgendwas Verrücktes an der Spitze passiert - wie im Vorjahr in Singapur -, dann ist das nicht in Reichweite."
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Das Baku-Rennen 2017 bot dem 30-Jährigen eine dieser seltenen Gelegenheiten. Im Chaos-Grand-Prix schaffte es Williams-Rookie Lance Stroll aufs Podium, der Deutsche warf die Topchance mit einem selbstverschuldeten Crash in die Leitplanken weg. Er weiß deshalb nur allzu gut: "Hier warten einige Mauern auf dich. Man muss ziemlich mutig fahren, aber nicht über das Limit gehen." Wichtig sei deshalb vor allem eine gute Balance im Auto, die man sich auch dank der neuen Aero-Teile verspricht.
Immer Best of the Rest? Auch Sainz muss dafür liefern
"Wir werden ein spezielles Paket bringen, denn es ist eine spezielle Strecke", verweist Hülkenberg auf den sechs Kilometer langen Stadtkurs, auf den man sich beim Werksteam stärker als sonst vorbereitet hat. Mit mehr Stabilität im Auto will auch Teamkollege Sainz endlich den Durchbruch in dieser Saison schaffen und aus dem Schatten des Deutschen treten. Trotz des durchwachsenen Starts sieht der Spanier keinen Grund zur Panik: "Ach, generell waren die ersten drei Rennen doch ganz positiv. Das Team hängt sich voll rein und ich konnte ein paar verschiedene Abstimmungen ausprobieren, die uns in die richtige Richtung lenken sollten", so der 23-Jährige.
Mit erwarteten Temperaturen von bis zu 24 Grad am kommenden Wochenende scheint sich zumindest die Befürchtung nicht zu bestätigen, dass das Team in diesem Jahr ein völlig anderer Aserbaidschan-Grand-Prix erwartet als im Vorjahr, als das Rennen im sommerlichen Juni ausgetragen wurde. Stabile Bedingungen und ein überarbeiteter, verbesserter Renault sollen der Werkstruppe mit beiden Piloten gute Punkte bescheren, fordert Boss Abiteboul: "Viertbestes Team zu sein, das muss ab sofort in jedem Rennen das Ziel von allen in Viry und Enstone sein."