Formel 1 China 2018: Toro Rosso schießt wieder Vogel ab!
Nach Gaslys erfolgreichen Bahrain-Grand-Prix startete Toro Rosso in Schanghai mit Schwierigkeiten im Training - Pech schlägt wieder auf Hartleys Seite zu
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen ist vor dem Rennen - selbst wenn man so in Feierlaune ist wie Toro Rosso nach dem vierten Platz in Bahrain. Die Euphorie "haben die chinesischen Grenzbeamten eingesackt - da bleibt alles hängen", scherzt Teamchef Franz Tost und verlangt beim Grand Prix von China (Formel 1 2018 live im Ticker) wieder volle Konzentration. Wie nötig das ist, hat der Trainingsauftakt am Freitag gezeigt, der nicht mehr so reibungslos lief. Vor Allem Brendon Hartley musste dabei wieder einstecken.
Dem Neuseeländer beschädigte wie schon Bahrain ein Vogel den Frontflügel. "Ich habe ihn nicht gesehen", versucht er das Phänomen zu erklären. "Und bei 300km/h hat er mich sicher auch nicht kommen sehen." Ihm musste außerdem während der Session der Unterboden gewechselt werden, was ihm wertvolle Trainingszeit kostete. Am Ende konnte er sich mit einer Zeit von 1:35.333 Minuten nur als 15. positionieren.
Hartley hatte es bereits beim Nachtrennen versäumt, seinem Teamkollegen Piere Gasly auf dessen Erfolgsspur zu folgen. In China funkt er während des Trainings sinnbildlich: "Das Auto wird immer schlimmer und schlimmer - vorne und hinten!"
Auch Gasly stand in der Vormittagssession (11.) noch besser das als im zweiten Freien Training (12.). "Wir tun uns ein bisschen schwerer als in Bahrain", räumt er ein und geht auf Ursachenforschung: "Unsere Probleme liegt hier in den langsamen Kurven - das war in Bahrain noch unsere Stärke! Aber die Kurven hier ziehen sich viel länger und wirken stark auf die Vorderachse und Vorderreifen. Die Strecke liegt uns nicht so gut, wie die anderen. Alles zusammengenommen sind wir noch drei bis vier Zehntel langsamer als Renault und Hass."
Auf Chinas langen Geraden mache sich außerdem der Honda-Motor bemerkbar. Zwar konnte Hartley bei den gemessenen Topspeed auffallen, aber "das ist natürlich noch ein Bereich, in dem uns Performance flöten geht", räumt Gasly ein. Zum Glück betreffe diese aber nur die schnelle Runde. Was die Rennsimulation angeht, beeindruckte der junge Franzose mit 22 Runden auf dem ultra-weichen Reifen - eine Distanz, die im Rennen strategisch wichtig werden könnte.
Toro Rosso hat keine schlechte Statistik in Schanghai. In 14 Rennen schafften sie es nur dreimal nicht in die Top-10. "Ich hoffe, dass diese Tendenz so bleibt", so Tost gegenüber 'Sky Sports F1'. "Wir haben bis jetzt hier immer ein gutes Set-up gefunden und auch die Fahrer haben hier immer gute Leistungen gebracht. Es hängt auch immer davon ab, wie man mit den Reifen umgeht - vor allem vorne links. Den darf man nicht überbeanspruchen wegen Graining. Auch der Wind hat einen sehr großen Einfluss."
Gasly, der zum ersten auf der Strecke fährt, gibt sich auch zuversichtlich: "Ich denke, ich selbst kann noch ein wenig mehr aus meiner Leistung herausholen. Und nach einem ersten Blick auf die Daten steckt auch noch mehr Pace im Auto. Wir haben noch nicht alles aus den Reifen und der Balance herausgeholt. Es geht eben so eng zu, dass dich ein oder zwei Zehntel schon weit nach hinten spülen können."