Peinlicher Fehler: Hartley macht Funkverbot verantwortlich
Seinen Lapsus in der Aufwärmrunde von Bahrain erklärt der Toro-Rosso-Fahrer mit Überforderung - Sergio Perez weist jede Schuld von sich und hadert mit der Strafe
(Motorsport-Total.com) - Toro-Rosso-Fahrer Brendon Hartley macht das Formel-1-Funkverbot in Aufwärmrunden für seinen kuriosen Lapsus mit Sergio Perez beim Bahrain-Grand-Prix verantwortlich. Dass er an seinem Force-India-Konkurrenten nach dessen unbeabsichtigtem Überholmanöver am Vorstart nicht mehr vorbeigefahren ist, hätte damit zu tun gehabt, dass er sich der Situation nicht bewusst gewesen wäre.
"Gute Frage", entgegnet Hartley darauf angesprochen, warum er die falsche Reihenfolge nicht bemerkt hätte. "In der Aufwärmrunde gibt es keinen Funkkontakt. Es ist aber so vieles zu erledigen." Das Einstellen der Kupplung und die Synchronisation des Getriebes gehören dazu - sie erfolgen seit 2016 aber ohne die Hilfe der Ingenieure, sondern müssen autark durch den Piloten geschehen.
"Ich habe es einfach nicht bemerkt, beinahe bis wir wieder in der Startaufstellung standen", sagt Hartley, lässt aber offen, wann genau ihm dämmerte, dass sich vor ihm ein Auto befand, das dort nicht hingehört. Für die Klärung der Schuldfrage ist das aber entscheidend, schließlich will Perez seinen Kontrahenten durch starkes Verlangsamen mehrmals zum Vorbeifahren aufgefordert haben.
Der Mexikaner verteidigt sich: "Auf den Videoaufnahmen ist zu erkennen, dass ich mehrfach abgebremst habe, um ihn vorbeizulassen", sagt Perez, der die Bemühungen irgendwann einstellte. "Ich dachte also, dass er ein technisches Problem hätte." Mitnichten. Hartley war zu beschäftigt als dass er die Fahrweise des pinken Autos hätte deuten können, will sie aber auch nicht erkannt haben.
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"Perez hat sich nicht so verhalten, als würde er mich vorbeilassen wollen. Er hätte vor der ersten Kurve fast Sainz oder Hülkenberg überholt", wundert sich der Neuseeländer und akzeptiert die von der FIA gegen beide ausgesprochene Strafe (Stop-and-Go-Strafe in Form einer 30-Sekunden-Zeitmodifikation). Anders Perez. Er sei "immer noch überrascht" über die Entscheidung der Stewards.
"Ich habe in solchen Situationen oft überholt oder bin überholt worden, aber der hintere Mann hat seine Position immer zurückerobert", hadert Perez und kündigt an, dass er in der Sache noch FIA-Rennleiter Charlie Whiting konsultieren würde. Mehr Einigkeit gibt es bezüglich der Kollision, die beide kurz darauf im Rennen hatten. "Wir haben nach der Zieldurchfahrt miteinander gesprochen und er hat sich entschuldigt. Er weiß, dass er die alleinige Schuld trägt", erklärt Perez.