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Daniel Ricciardo: Hätte an Bottas' Stelle in Bahrain gewonnen
Der Red-Bull-Pilot wundert sich über Bottas' passive Herangehensweise in einer Situation, in der er fast nichts zu verlieren hatte, spart sich aber Oberleherer-Sprüche
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo ist überzeugt, dass er den Bahrain-Grand-Prix im Duell mit Sebastian Vettel für sich entschieden hätte, wäre er in der letzten Runde des Rennens in der Situation des Valtteri Bottas gewesen. Wie der Australier erklärt, hätte er "zumindest versucht zu gewinnen". Denn einen Anlauf auf ein Überholmanöver will er im Gegensatz zu anderen Beobachtern nicht erkannt haben, als sich der Mercedes-Pilot vor der ersten Kurve in den Rückspiegel des Ferrari zeigte.
© LAT
Valtteri Bottas bekam schon zu spüren, was für ein Bremstier Daniel Ricciardo ist Zoom Download
Vor dem Fernseher in seinem Hotelzimmer beschwor Ricciardo Bottas nach seinem Ausscheiden zu einem Überholversuch. "Ich wollte einfach Spannung. Mir war egal, ob Seb oder Valtteri gewinnt, aber ich habe es gesehen und gedacht: 'Jetzt mache es schon! Los, los, los!''" Doch Ricciardo wurde enttäuscht und glaubt den Grund dafür zu kennen: "Valtteri mag durch den Kopf gegangen sein, dass er ihn vielleicht in Kurve 4 bekommt, aber für mich hätte es in Kurve 1 passieren müssen."
Ricciardo wundert sich daher über das geringe Risiko, dass der Finne - in Abwesenheit eines Verfolgers und von Kiesbetten - einging. "Dann verbremst du dich eben und kommst zu weit raus, aber du wirst doch noch Zweiter. Ich will ihm keine Tipps geben, aber ich wäre so nicht zufrieden mit mir." Wenn es um den Sieg gehe, dürfe man sich nicht so schnell geschlagen geben, so Ricciardo.
Die Aussagen besitzen eine gewisse Brisanz, da Ricciardo für die Saison 2019 als Nachfolger Bottas' bei Mercedes gehandelt wird. Der Red-Bull-Pilot zeigt sich aber bemüht, keine Zweifel an der fahrerischen Qualität seines Kontrahenten aufkommen zu lassen. "Wirklich nicht", antwortet er auf die Frage, ob es Bottas an der nötigen Entschlossenheit in den Zweikämpfen mangeln würde.
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Dass Bottas deshalb zaghaft gewesen wäre, weil Vettel vor ihm fuhr, bezweifelt Ricciardo: "Zu 99 Prozent ist man sich des vorausfahrenden Piloten bewusst", sagt er. "Zumindest ich ändere meine Herangehensweise aber nicht, ob der Kerl nun eher aggressiv ist oder nicht. Wenn ich eine Lücke sehe, steche ich rein. Ich versuche es lieber als dahinter zu bleiben und mich dann zu wundern."
Ricciardo feierte mehrere seiner fünf Grand-Prix-Erfolge aufgrund entschlossener Überholmanöver in den Schlussphasen. Der 28-Jährige gilt als einer der stärksten Formel-1-Piloten wenn es darum geht, so spät wie möglich vor einer Kurve zu bremsen, um sich neben Konkurrenten zu setzen.