Bestzeit & Geldstrafe: 5.000 Euro für losen Räikkönen-Reifen
Ferrari konnte sich beim Trainingsauftakt zum Bahrain-Grand-Prix von der Konkurrenz absetzen - Sebastian Vettel zeigt sich noch nicht zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Auch in einer Trainingseinheit kann es für einen "Unsafe Release" eine deftige Strafe geben. Kimi Räikkönen ist beim zweiten Freien Training zum Grand Prix von Bahrain aber mit einem blauen Auge davongekommen. "Ich habe eine Vibration gespürt - das Rad war lose", beschreibt er die Situation nach einem Trainings-Boxenstopp. Weil sein Team ihn aber sofort anwies, an den Streckenrand zu fahren, gab es lediglich eine Geldstrafe von 5.000 Euro statt einer Strafversetzung in der Startaufstellung, die laut Regelwerk durchaus auch möglich gewesen wäre.
Ein noch glücklicheres Händchen hatte Ferrari am Trainingsfreitag auf den schnellen Runden. Mit einer Zeit von 1:29.817 Minuten war Räikkönen schnellster Mann des Tages. Wieder einmal ließ er dabei seinen Teamkollegen Sebastian Vettel hinter sich - wenn auch nur mit einem Vorsprung von elf Tausendstel-Sekunden.
"Wenn man sich nur die Rundenzeiten ansieht, sieht es natürlich gut aus", sagt Räikkönen nach dem Training. "Aber an einem Freitag geht es darum, ein paar Dinge herauszufinden und zu schauen, wo wir uns verbessern müssen. Für mich war es ein normaler Freitag."
Was in der Zeitentabelle dominant aussieht (0,563 Sekunden Vorsprung auf Bottas, 0,655 auf Hamilton), lässt Ferrari auch noch längst nicht aufatmen. "Ich glaube nicht, dass das so bleibt", warnt Vettel. "Das wäre eine Überraschung. Freitags weiß man noch nicht, was jeder so macht. Für uns war wichtig, dass wir viele Runden drehen konnten und sich das Auto gut angefühlt hat."
Mercedes plaudert derweil aus, deren Ingenieure haben sehen können, dass die Italiener mit ziemlich aufgedrehtem Motor unterwegs seien. Das könne man dank GPS und Vergleich mit den eigenen Daten erkennen. Bei der Rennsimulation brachte sich außerdem Red Bull ins Gespräch. Vor allem Max Verstappen, auf die schnell Runde noch fast eine Sekunde zurück, konnte sowohl auf weichen als auch superweichen Reifen noch konstante 1:35er-Zeiten fahren, während man bei Ferrari bereits in die 1:36 bis 1:37 rutschte - im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn Vettel erklärt: "Ich glaube, es ist schwer, auf mehrere Runden die Balance zu wahren. Die Reifen werden ziemlich heiß und man rutscht mit der Zeit ein wenig durch die Gegend. Das geht glaube ich jedem so. Und der, der am wenigstens rutscht, wird es am Sonntag am leichtesten haben." Da wirkt sich ein hoher Motoren-Modus auch mal negativ aus.
Im Vergleich zum Saisonauftakt fühlt sich Vettel aber schon besser aufgestellt. "In Australien war ich mit der Balance noch nicht so glücklich und ich denke, hier war es phasenweise besser - aber noch nicht ganz so, wie ich es gerne hätte." Und Räikkönen mahnt: "Es ist eine andere Strecke, da kann man das Auto schwer vergleichen. Wir versuchen uns natürlich immer zu verbessern. Aber es ist erst Freitag und wir müssen abwarten, was morgen passiert."