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Explosiver Ferrari-Funk: "Reitet mich nicht in die Scheiße!
Boxenfunk-Stunk bei Ferrari: Kimi Räikkönen wusste nichts vom "Overcut" von Sebastian Vettel und beschwerte sich darüber lautstark beim Renningenieur
(Motorsport-Total.com) - Weitgehend unbemerkt von der internationalen TV-Regie kam es beim Grand Prix von Australien in Melbourne zu einem explosiven Funkdialog zwischen Kimi Räikkönen und dem Ferrari-Team. Das ist Wasser auf den Mühlen von Nico Rosberg, der in seiner Funktion als 'RTL'-Experte vermutet hatte, Ferrari könne Räikkönen strategisch benachteiligt haben.
Es war die 23. Runde im Grand Prix, Räikkönen war schon an der Box, Vettel noch nicht. "Wir brauchen ein bisschen mehr Tempo, Kimi. Seb fährt 28,5, 28,5. Du 28,7", funkte Renningenieur Carlo Santi, bezugnehmend auf die Zeiten aus der 21. Runde, an den "Iceman". Der zeigte sich verblüfft: "War er noch nicht an der Box oder wie?" Antwort von Ferrari: "Noch nicht, noch nicht."
Räikkönen hatte Leader Lewis Hamilton mit seinem Boxenstopp in Runde 18 zu einem Reifenwechsel in Runde 19 gezwungen, um den sogenannten "Undercut" zu verhindern. Was der drittplatzierte Vettel nutzte, um länger draußen zu bleiben ("Overcut") und auf ein bisschen Rennglück zu hoffen, das dann in Form einer (zunächst virtuellen) Safety-Car-Phase auch wirklich kam.
Aber von dieser Strategie hatte Räikkönen offenbar nichts mitbekommen: "Ach du Scheiße! Und das sagt ihr mir jetzt? Erst sagt ihr mir, dass wir keine Eile haben! Reitet mich damit nicht in die Scheiße!" ("Don't fuck me up with this!")
Erste spannungsgeladene Zwischentöne hatte es zwischen Räikkönen und dem Ferrari-Kommandostand schon in den Freien Trainings gegeben. Gleich in der ersten Session am Freitag hatte Räikkönen kritisiert: "Wo ist meine Boxentafel? Kann ja wohl nicht so schwierig sein, die rauszuhängen." Nur um dann in FT3 noch einmal zu meckern: "Okay, meine Boxentafel fehlt schon wieder, also ..."
Nach außen zeigte sich Räikkönen recht zufrieden mit seinem dritten Platz bei gleichzeitigem Sieg des Teamkollegen. Der nun veröffentlichte Boxenfunk suggeriert aber, dass bei Ferrari atmosphärisch nicht alles so eitel Wonne ist, wie man es zunächst angenommen hatte.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir den Funkspruch "Don't fuck me up with this!" dem Renningenieur und nicht Kimi Räikkönen zugeschrieben. Das war ein Fehler unsererseits. Wir bitten diesen zu entschuldigen.