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Red Bull: Deshalb zeigte Daniel Ricciardo den Stinkefinger
Daniel Ricciardo platzte im Freien Training zum Formel-1-Saisonfinale 2017 in Abu Dhabi der Kragen, doch insgesamt wähnt er Red Bull auf Kurs zu einem Podestplatz
(Motorsport-Total.com) - Im Freien Training zum Grand Prix von Abu Dhabi, dem Finalrennen der Formel-1-Saison 2017, war Daniel Ricciardo von Red Bull alles andere als nach lächeln zumute. Der Australier ließ sich vielmehr zu einer eindeutigen Geste hinreißen - "im Eifer des Gefechts", wie er später erklärte. Auf jeden Fall kochte er regelrecht, nachdem ihm Haas-Fahrer Romain Grosjean eine schnelle Runde kaputtgemacht hatte. Und dann zeigte Ricciardo seinem Formel-1-Rivalen ganz lässig den Stinkefinger.
"Mir tat der Finger weh, weil ich kurz davor richtig Übersteuern gehabt hatte", sagte Ricciardo gegenüber 'Sky Sports F1' mit einem Augenzwinkern, um ernsthaft hinzuzufügen: "Das hätte er nicht tun müssen. Ich war auf einer fliegenden Runde, er auf seiner Aufwärmrunde. Das ist schon frustrierend."
Unterm Strich aber darf Ricciardo mit seinem Abschneiden zufrieden sein: Der Red-Bull-Fahrer war am Freitag in Abu Dhabi dritte Kraft hinter Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari). Mit 1:38.180 Minuten fehlten ihm gerade einmal 0,303 Sekunden auf die Bestzeit im zweiten Training, womit er auch seinen Teamkollegen Max Verstappen (1:38.894 Minuten) deutlich hinter sich ließ.
Max Verstappen unzufrieden mit Trainingsleistung
Der Niederländer gab sich anschließend betont einsilbig und meinte nach Platz sechs im Tagesklassement: "Mit dem ersten Training war ich zufrieden, mit dem zweiten nicht. Ich fühlte mich einfach nicht wohl, das Auto lenkte nicht schnell genug ein. Das ist ein Killer auf dieser Strecke, weil hier Kurve auf Kurve folgt. Das müssen wir für Samstag hinbiegen", erklärt Verstappen, merkt aber an: "Insgesamt sind wir nicht so weit weg."
Das sieht auch Ricciardo so. Er spricht ebenfalls von einem vielversprechenden Trainingseinsatz. "Mit wenig Sprit sahen wir gut aus. Auf die Renndistanz haben wir mit weniger Sprit eine bessere Figur gemacht, meine ich. Doch das lässt sich richten. Ich mache mir da keine allzu großen Sorgen. Es war generell ein guter Nachmittag", sagt Ricciardo. "Wir sind zwar nicht so schnell wie Lewis, aber auf dem Niveau von Ferrari. Am Samstag gilt es daher für uns, ein paar Zehntel über die Distanz zu finden. Insgesamt brauchen wir einfach mehr Grip."
Denn Red Bull rechnet sich für das Formel-1-Saisonfinale noch einmal einiges aus: "Ein Podestplatz wäre ein schöner Saisonabschluss", meint Ricciardo. "Ein Sieg wäre natürlich das Beste." Doch für Formel-1-Experte Marc Surer hängt die Leistung des Teams hauptsächlich von einem Faktor ab: "Wie viel Leistung Renault freigibt", erklärt er gegenüber 'Sky.de'. Surer weiter: "In Brasilien haben sie die Motorpower wegen der vielen Ausfälle in Mexiko reduziert. Wenn die jetzt sagen, ist egal, fahrt volles Pfund und ihr seid selber schuld, wenn ihr ausfallt, dann ist vielleicht auch ein Spitzenplatz drin. Ich glaube aber, dass es sich zwischen Vettel und Hamilton entscheidet."
Teamchef Christian Horner zeigt sich indes vorsichtig optimistisch und hofft auf eine Außenseiter-Chance in Abu Dhabi. "Das Qualifying zählt nicht gerade zu unseren Stärken, doch wir sollten ein ziemlich gutes Auto für das Rennen haben", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Die Sektoren 1 und 3 dieser Strecke spielen uns in die Karten. Die langen Geraden im zweiten Sektor sind schwierig für uns, doch am Renntag sollten wir näher dran sein." Ob nahe genug für den Sieg, das werde sich zeigen.