Kampf um Rang sechs: Haas will "nichts Verrücktes" tun
Laut Teamchef Günther Steiner wird Haas in Abu Dhabi nichts Verrücktes probieren, um sich in der WM zu verbessern: Man will einfach sein Bestes geben ...
(Motorsport-Total.com) - Haas kämpft beim finalen Formel-1-Rennen in Abu Dhabi am Wochenende noch um den sechsten Platz bei den Konstrukteuren. Derzeit liegt man auf Rang acht, doch Toro Rosso mit sechs Punkten und Renault mit einem Punkt Vorsprung sind noch in Reichweite. Haas muss also unbedingt punkten, wenn man sich in der WM noch verbessern will, doch etwas Verrücktes wird man laut Teamchef Günther Steiner deswegen nicht versuchen.
"Wenn es irgendetwas Besonderes geben würde, dann hätten wir es schon getan", winkt der Südtiroler ab. "Ich denke nicht, dass wir irgendetwas Verrücktes - um nicht zu sagen Dummes - tun werden. Dafür gibt es keine Veranlassung." Haas möchte das Wochenende auf dem Yas Marina Circuit wie jedes andere Wochenende auch angehen und versuchen, die bestmögliche Arbeit abzuliefern. "Dann hoffen wir, dass wir vielleicht ein paar Punkte holen und die anderen nicht."
Dass die anderen punktelos aus Abu Dhabi abreisen, ist nicht unwahrscheinlich. Toro Rosso und Renault werden in den letzten Saisonrennen von starken Motorenproblemen heimgesucht und könnten erneut Strafversetzungen kassieren, während Haas in Sachen Motor überhaupt keine Probleme hat. "Das kann in unsere Karten spielen," weiß Steiner.
Doch damit hätte Haas nicht automatisch eine bessere WM-Platzierung sicher. "Wir müssen unser Auto auch in die Punkte bekommen. Selbst wenn sie hinter uns in Ziel kommen und wir Elfter und Zwölfter werden, ändert sich nichts", weiß Steiner. Doch die Konkurrenz ist hart: Mercedes, Ferrari und Red Bull sind ohnehin voraus, und auch Force India, Williams und auch McLaren sind durchaus stärker einzuschätzen.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Abu Dhabi
Willkommen in Abu Dhabi, willkommen im Reich von 1.001 Nacht. 2009 macht sich die Formel 1 erstmals auf in das neue Prunkstück des Kalenders - dem Rennen auf dem Yas Marina Circuit. Auf der Yas-Insel in den Vereinigten Arabischen Emiraten haben die Verantwortlichen keine Kosten und Mühen gescheut, um den Grand Prix zu einem der aufsehenerregendsten zu machen. Auf und neben der Strecke sieht alles edler als edel aus. Sogar unter einem Hotel müssen die Piloten hindurch fahren. Fotostrecke
Haas muss also eine starke Leistung zeigen und auf Probleme bei den anderen hoffen, um sich noch zu verbessern. Der Sprung von Platz acht auf Platz sechs könnte dem Rennstall 6,5 Millionen US-Dollar bringen. "Alles macht einen Unterschied, selbst 100.000", sagt Steiner. "Man hätte es lieber als es nicht zu haben." Doch auch das Prestige sei dabei genauso wichtig wie das Geld: "Geld ist nicht alles", so der Teamchef.
"Mit sechs Punkten mehr wären wir Sechster und es wäre eine fantastische Saison, von der wir noch lange reden würden", träumt er. Doch er weiß, dass das Unterfangen schwierig wird. Aufgegeben hat er den Traum aber nicht. "Es ist nichts verloren", betont Steiner. "Wir werden alles geben, um das Beste herauszuholen. Wir hatten einige Male Pech, vielleicht bekommen wir jetzt ein wenig Glück. Man weiß nie ..."