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Rennvorschau Abu Dhabi: Mercedes droht heißer Tanz
Letzter Grand Prix ohne den Cockpitschutz Halo: Warum Ferrari und Red Bull in Abu Dhabi stark sein sollten und beim Kampf um Platz sechs die Nerven flattern
(Motorsport-Total.com) - Warum sollten Formel-1-Fans das Saisonfinale in Abu Dhabi (im Motorsport-Total.com-Live-Ticker) auf keinen Fall verpassen, obwohl die WM doch entschieden ist? Dafür gibt es zahlreiche Gründe: Vermutlich handelt es sich beim Grand Prix auf der künstlich aufgeschütteten Yas-Insel um das letzte Formel-1-Rennen ohne den umstrittenen Cockpitschutz Halo. Vor allem Puristen, denen die Ästhetik der Kohlefaserverstrebungen über dem Helm ein Dorn im Auge ist, sollten sich den kommenden Renn-Sonntag also rot im Kalender anstreichen.
Und gut möglich, dass dann auch der Sieger rot trägt: Denn der Yas-Marina-Circuit verlangt ein Set-up mit maximalem Abtrieb, was dem Team von Sebastian Vettel in dieser Saison liegt. Außerdem verlangt der Kurs eine gute Traktion - und in diesem Bereich hat die Scuderia Vorteile. Der Ferrari-Pilot wird alles daran setzen, nach Interlagos auch in Abu Dhabi zu gewinnen und damit die bittere zweite Saisonhälfte doch noch versöhnlich ausklingen zu lassen. Das ist vor allem bei Ferrari, wo der Druck bekanntlich noch größer ist als bei anderen Teams, nicht unwesentlich.
Die Ausgangslage sorgt überhaupt für Spannung: Da die Positionen in Konstrukteurs- und Fahrer-WM an der Spitze im Grunde bezogen sind - Valtteri Bottas müsste schon gewinnen und Vettel schlechter als Achter werden, will er doch noch Vizeweltmeister werden -, können die Piloten mit offenem Visier kämpfen.
Was bringt Hamiltons Vollgas-Motor?
Man darf gespannt sein, ob Lewis Hamilton nach seinem Patzer im Interlagos-Qualifying diesmal beweisen wird, dass er trotz des Titelgewinns nichts von seine Ehrgeiz eingebüßt hat: Auch wenn das Streckenlayout dem Mercedes vielleicht nicht ganz liegt, hat der Brite gute Karten, schließlich wurden vor dem Brasilien-Grand-Prix Verbrennungsmotor, MGU-H und Turbolader gewechselt. Dadurch kann er seine Antriebseinheit wie bei seiner beeindruckenden Aufholjagd in Interlagos voll aufdrehen. Zudem liegt ihm der Kurs, auf dem er bislang die meisten Führungsrunden aller Piloten abgespult hat.
Aber auch Red Bull ist beim Saisonfinale noch einmal voll motiviert: Nachdem man in Brasilien die Antriebseinheiten wegen der Renault-Zuverlässigkeitsprobleme zurückdrehte, will man nun keine Rücksicht auf Verluste nehmen. "In Abu Dhabi greifen wir noch einmal richtig an", richtete Teamchef Christian Horner eine Drohung in Richtung Konkurrenz. Auch seinem Team sollte das Streckenlayout liegen: "Wir werden noch einmal alles versuchen, um mit dem Höhepunkt in die Winterpause zu gehen."
Daniel Ricciardo, der sieben Punkte vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen liegt, könnte vom Finnen in der Fahrer-WM noch auf Rang fünf verdrängt werden. Bei einem Punktegleichstand würde nach derzeitiger Lage der "Aussie" das Duell für sich entscheiden, da er im Gegensatz zu seinem Rivalen diese Saison einen Sieg auf dem Konto hat.
Kampf um Platz sechs: Es geht um viel Geld
Während nach Force India in Mexiko auch Williams in Brasilien seinen fünften Platz in der Konstrukteurs-WM so gut wie sicherstellte - Toro Rosso müsste schon mit beiden Autos auf das Podest kommen, um daran noch zu rütteln -, ist der Dreikampf um Platz sechs besonders heiß: Toro Rosso führt nur vier Punkte vor dem Renault-Werksteam. Zwei Zähler dahinter lauert die Haas-Truppe.
Während der sechste Platz für das Renault-Team wichtig wäre, um das Formel-1-Engagement vor dem Vorstand zu rechtfertigen, geht es bei den zwei Rivalen vor allem ums Geld: Ob man Sechster oder Achter wird, macht durch bei der Verteilung der Formel-1-Einnahmen in der kommenden Saison einen Unterschied von zwölf Millionen US-Dollar aus. Das ist mehr als ein Zehntel des Teambudgets.
Während das Haas-Team bislang auf Strecken mit maximalem Abtrieb ähnliche Probleme wie Mercedes hatte, die Reifen auf Temperatur zu bringen, sollte dies Toro Rosso und Renault besser liegen. Die kleine Red-Bull-Truppe verfügt zwar mit Pierre Gasly und Brendon Hartley auf dem Papier über die schwächste Fahrerpaarung, da beide gemeinsam nur sieben Formel-1-Rennen bestritten haben und bislang punktelos blieben, dafür ist ihnen der Yas-Marina-Circuit keineswegs fremd: Während der Neuseeländer den Kurs immerhin von Tests und Rennen aus anderen Serien kennt, holte der Franzose dort in der GP2-Serie zwei Mal die Pole und im Vorjahr mit einem Sieg sogar den Titel.
Toro Rosso gegen Renault: Eskaliert der Streit erneut?
Dafür hat Toro Rosso das Problem, bei den Antriebskomponenten komplett am Limit zu sein. Es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn wie zuletzt regelmäßig die Elektromaschine MGU-H versagt, denn es sind keine Ersatzteile verfügbar. Und der Antriebspartner ist ausgerechnet der Renault-Konzern, gegen den man in der Konstrukteurs-WM kämpft. Brisanz ist also garantiert, und ein weiteres Eskalieren des Konfikts wie in Interlagos kann nicht ausgeschlossen werden.
Aber auch Renault geht keineswegs sorgenfrei in das Saisonfinale: Die Zuverlässigkeit hat sich als Archillesferse des R.S. 17 herausgestellt. Da es sich um unterschiedliche Problemzonen handelt, ist bei Nico Hülkenberg und Carlos Sainz Zittern angesagt. Und dann besteht noch die Gefahr, dass sich andere Teams wie zum Beispiel der immer stärker werdende McLaren-Rennstall vor die drei um Platz sechs kämpfenden Teams schiebt. Das würde vor allem Toro Rosso in die Karten spielen.
Strategie: Doch nur ein Stopp?
Im Gegensatz zum Vorjahr wird es dieses Jahr vermutlich schwieriger werden, über die Strategie einen Unterschied zu machen. Da bereits 2016 die weichsten Mischungen von Pirelli nominiert wurden, kann man dieses Jahr im Gegensatz zu vielen anderen Rennen nicht um eine Stufe weicher gehen. Das könnte dafür sorgen, dass statt einer Zweistoppstrategie dieses Jahr möglicherweise ein Stopp die ideale Variante ist. Die Oberfläche des Yas-Marina-Circuit ist glatt, daher werden die Pneus nur geringfügig belastet. Regen wird beim Rennen, das noch jedes Jahr auf trockener Strecke stattfand, nicht erwartet.
Die Piloten haben sich diesmal für geringfügig unterschiedliche Herangehensweisen entschieden: Während Red-Bull-Pilot Max Verstappen und Mercedes-Mann Bottas auf einen Satz Soft, gleich drei Sätze Supersoft und neun Sätze Ultrasoft setzen, bevorzugen beide Ferrari-Piloten und Ricciardo weichere Pneus: Und zwar ein Mal Soft, zwei Mal Supersoft und gleich zehn Mal Ultrasoft. Hamilton tanzt überhaupt aus der Reihe: Er wählte als einer von wenigen Piloten zwei Sätze Soft, gleich viele Supersoft-Sätze und zehn Sätze der Ultrasoft-Reifen.
Die Reifen haben in Abu Dhabi eine besondere Bedeutung, da es sich um das einzige Rennen handelt, das um 17 Uhr Ortszeit bei Sonnenlicht gestartet wird und in der Dunkelheit zu Ende geht. Dadurch kann der Asphalt im Laufe des Grand Prix um bis zu 15 Grad abkühlen, was eine enorme Herausforderung darstellt.
Glamour-Grand-Prix hautnah erleben
Das ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal des Saisonfinales: Der Grand Prix findet auf der teuersten Rennstrecke der Welt statt, deren Bau 885 Millionen Euro gekostet hat. Außerdem gilt das Rennen, das durch das mondäne Yas-Hotel führt, als Glamour-Grand-Prix. Wer sich den Schlusspunkt der spannenden Saison 2017 vor Ort nicht entgehen lassen will, hat nun durch den offiziellen Formel-1-Reiseanbieter F1 Experiences die Möglichkeit, einen einmaligen Blick hinter die Kulissen des Grand-Prix-Sports zu werfen.
Teil des Pakets sind eine Tour durch das Fahrerlager und die Boxengasse, eine Fahrt auf dem Yas-Marina-Circuit, Zugang zur Siegerehrung und ein Ticket für die exklusive Paddock-Club-Party, bei der als Stargast das aufstrebende McLaren-Talent Stoffel Vandoorne erwartet wird. Dazu kommen weitere exklusive Leckerbissen, wie zum Beispiel ein Selfie auf dem Siegerpodest und VIP-Zugang zu einer der luxuriösen Jachten direkt neben dem Grand-Prix-Kurs. Dort findet ein Meet-and-Greet mit Force-India-Pilot Esteban Ocon, der als einer der Aufsteiger des Jahres gilt.
Der Franzose ist damit Nachfolger eines gewissen Max Verstappen, der neben Sergio Perez, Nico Hülkenberg, Fernando Alonso, Romain Grosjean, Damon Hill oder Jacques Villeneuve bereits in der Vergangenheit Meet-and-Greet-Stargast war und heute als kommender Champion gilt. Tickets zu dieser unvergesslichen Reise können nun auf f1experiences.com gebucht werden (Anzeige).