Nach Raubüberfällen: Brasilien-Rennen wohl nicht gefährdet
Der Bürgermeister Sao Paulos brüstet sich mit seiner Reaktion auf die Gewalt - Mehr Sicherheit im Zuge der Privatisierung - Felipe Massas Reaktion ärgert den Politiker
(Motorsport-Total.com) - Der Bürgermeister von Sao Paulo hält die Raubüberfälle auf Mitarbeiter von Formel-1-Teams beim Brasilien-Grand-Prix am Wochenende nicht für eine Gefahr für den Fortbestand des Rennens. Wie Joao Doria erklärt, hätten die Behörden mit der Verstärkung der Polizeipräsenz in Interlagos richtig reagiert: "Es wird uns nicht schaden, weil wir eine klare Haltung eingenommen haben", sagt der Politiker. "So demonstriert man Zuverlässigkeit. Ein schlimmer Vorfall hilft, weitere zu verhindern."
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Dass es nach dem Überfall auf einen Mercedes-Kleinbus trotz zusätzlicher Sicherheitskräfte zu einem Angriff aus Sauber-Ingenieure kam, verschweigt Doria allerdings. Er blickt lieber nach vorne: "Wir müssen daraus für kommende Events lernen." Geplant ist offenbar, großflächiger Polizisten einzusetzen - auch an einer berühmt-berüchtigten Zufahrtsstraße durch einen sozialen Brennpunkt.
"Vor dem Hintergrund, dass die Strecke privatisiert wird, werden wir Sicherheitsmaßnahmen nicht nur im Inneren, sondern auch außerhalb treffen", verspricht Doria. Dass Lokalmatador Felipe Massa wegen der Raubüberfälle hart mit den Behörden ins Gericht ging, ärgert den Bürgermeister. "Ich mag ihn ja sehr, aber solche Vorfälle gab es schon an anderen Kursen auf der Welt. Niemand hat behauptet, sich für sein Land zu schämen." Es sei traurig, aber es passiere eben, winkt Doria ab.
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Apropos Privatisierung: Die Stadt Sao Paulo steht zu den Plänen, das Autodromo Carlos Pace an einen privaten Investor zu veräußern. In der ersten Jahreshälfte 2018 soll alles unterschrieben sein, Interessenten gibt es angeblich genug. "Die Entscheidung können wir nicht rückgängig machen", betont Doria, der in dieser Woche von einem Verwaltungsgericht grünes Licht für eine zweite Abstimmung über eine Vorlage im Stadtparlament erhalten könnte. Angst um den Motorsport müsse sich niemand machen: "Ich will klarstellen, dass die Rennstrecke eine Rennstrecke bleiben wird."