• 30. Oktober 2017 · 04:25 Uhr

Ricciardo vom Pech verfolgt: Dank MGU-H Podest verloren?

Daniel Ricciardo musste in Mexiko den nächsten Rückschlag hinnehmen, weil der brandneue Motor streikte: Team von möglichem Podestplatz überzeugt

(Motorsport-Total.com) - "Am Freitag sah es gut aus, aber dann ging es den Bach runter", fasst Daniel Ricciardo sein Wochenende zusammen. Der Australier hatte über Nacht extra einen neuen Motor einbauen lassen, weil man die Befürchtung hatte, dass der alte die Renndistanz nicht durchhält, doch das neue Aggregat schaffte gerade einmal fünf Runden, bevor es zum Frust von Ricciardo den Geist aufgab.

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Daniel Ricciardo hatte sich im Rennen gut nach vorne gearbeitet Zoom Download

"Es sieht so aus, als hätte die MGU-H einen Schaden", meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Das ist besonders bitter für Ricciardo, weil er in den ersten Runden einen guten Fortschritt gemacht hatte. In den ersten Runden machte er von weit hinten eine Menge Boden gut und befand sich bereits dick in den Punkterängen. "Danach konnte ich hören, dass der Turbo angefangen hat, seltsam zu klingen, und ich hatte keine Leistung mehr", beschreibt er.

Für den Red-Bull-Piloten war das Rennen damit vorbei, doch im Team fragt man sich, was der Australier heute hätte erreichen können. Teamkollege Max Verstappen konnte das Rennen souverän für sich entscheiden, und mit Ricciardos Pace sei ein Doppel-Podium durchaus nicht unrealistisch gewesen, behauptet Horner: "Ich denke, dass Daniel zumindest Dritter hätte werden können", meint der Brite.

Mysteriöse Renault-Serie

Denn Ricciardo lag beim Ausfall genau hinter Räikkönen, der später als Dritter auf das Podest kam. Dass man die Pace hatte, um Ferrari zu schlagen, habe sich laut Horner daran gezeigt, dass Verstappen sogar Lewis Hamilton überrunden konnte und auch auf Vettel aufschloss. "Ich denke, dass er sogar Bottas das Leben hätte schwer machen können", sagt der Teamchef weiter. "Es ist schade, dass wir nicht beide Autos hatten."

Ricciardo wurde in Mexiko eines der vielen Renault-Opfer. Ob die Franzosen mit der Höhenlage nicht zurechtkamen, gilt es noch zu klären, doch es war auffällig, dass viele Renault-Aggregate kaputtgingen: Neben Ricciardo mussten auch Nico Hülkenberg, Carlos Sainz (beide Renault) und Brendon Hartley (Toro Rosso) ihre Boliden abstellen - außerdem gab es bei Toro Rosso eine seltsame Defektserie mit fünf Schäden am Wochenende.

Ricciardo muss nun hoffen, dass der Schaden keine weitere Strafe für Brasilien bedeutet, nachdem man schon in Mexiko freiwillig zurückging und auch in Austin nicht das Ziel sah. Der Australier scheint nun die Pechsträhne seines Teamkollegen gepachtet zu haben, der speziell im Sommer von Problemen geplagt wurde. "Daniel hatte zuvor viel Glück, und wie ich immer gesagt habe, scheint es sich leider über die Saison auszugleichen", meint Horner.

Das Blatt hat sich gewendet

"Wir haben durch die Strafe alles Mögliche getan, um genau das zu vermeiden, und es ist für ihn und das ganze Team wirklich ernüchternd, ein Auto in einem Rennen zu verlieren, bei dem wir sehr konkurrenzfähig gewesen wären", so der Teamchef weiter.


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Denn die dünne Luft scheint für das Team nicht nur Fluch, sondern auch Segen zu sein. Red Bull wirkte das ganze Wochenende über sehr stark und wäre am Samstag sogar fast auf die Pole-Position gefahren. "Der Motor spielt hier einfach eine geringere Rolle", so Horner. "So konkurrenzfähig sahen wir auf den Geraden das ganze Jahr nicht aus. Die Höhe scheint es an der Spitze ein bisschen auszugleichen."

Doch Ricciardo bekam in Mexiko-Stadt die Negativseiten zu spüren. "Das Wochenende ist scheiße zu Ende gegangen", seufzt er. Doch Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass sein Schützling das Tief überwinden wird. "Er ist lange genug dabei. Er hat das Heu eingefahren, als bei ihm die Sonne schien und die schlechte Zuverlässigkeit auf der anderen Seite der Garage war." Jetzt scheint sich das Blatt gewendet zu haben.

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