Renault geht die Luft aus: Null Punkte und viel Frust
Die Franzosen erleben in Mexiko ein Waterloo: Neben beiden Werksfahrern scheiden auch zwei Kundenpiloten nach technischen Defekten aus
(Motorsport-Total.com) - Auch in Mexiko haben sich Renaults Zuverlässigkeitsprobleme fortgesetzt: Nico Hülkenberg schied mit einem ungeklärten Defekt am Hybridsystem, Carlos Sainz mit einer beschädigten Lenkung aus. Die französische Mannschaft verspielte mit diesen und weiteren Defekten im Rennen wichtige Weltmeisterschaftspunkte und einiges Vertrauen ihrer Kunden in die Antriebseinheiten.
Neben der schmerzhaften Niederlage des Werksteams waren es vor allem die Boliden der Motorenkunden Red Bull und Toro Rosso, die das ganze Wochenende über an fehlender Zuverlässigkeit krankten. So schieden auch Daniel Ricciardo und Brendon Hartley im Rennen beide nach Defekten an ihren neuen Antriebseinheiten aus.
Besonders ärgerlich war allerdings das Ausscheiden wieder für Werkspilot Nico Hülkenberg. Wie schon in Singapur war der Deutsche in einer aussichtsreichen Position gelegen und hatte zu Beginn des Rennens sogar den vierten Platz gehalten. Doch kurz nach dem Boxenstopp der Schock: Auf Anweisung der Box musste er den Renault-Boliden in Runde 24 am Streckenrand abstellen.
"Ein gutes Resultat ist uns mal wieder durch die Lappen gegangen. Das ist natürlich sehr, sehr ärgerlich und frustrierend", ärgert sich der Deutsche nach seinem dritten Ausfall innerhalb der letzten fünf Rennen.
"Für uns sind sehr, sehr wichtige Punkte verloren gegangen und Magnussen hat vier gemacht. Von daher sieht es nicht so gut aus", bewertet er die Klatsche in Mexiko nüchtern. Nach dem Doppelausfall liegt Renault mit nur noch einem Punkt Vorsprung auf das Team Haas auf dem siebten Rang der Konstrukteursmeisterschaft.
Zum Ausfallgrund konnte Hülkenberg kurz nach seinem Ausscheiden noch keine Angaben machen. "Das Team weiß selbst noch gar nicht, was genau passiert ist. Da müssen wir nochmal schauen, wenn wir das Auto jetzt zurückhaben und auseinanderschrauben. Irgendwas ist kaputtgegangen", fischt er ebenfalls noch im Trüben.
Das Rennen seines Teamkollegen Carlos Sainz dauerte zwar länger, war aber bereits nach der ersten Runde ein aussichtsloser Kampf. Der Spanier drehte sich in den schnellen S-Kurven und schied 12 Runden vor Schluss mit einem Defekt an der Lenkung aus. Zuvor hatte er sich lange Zeit mit Lewis Hamilton duelliert - allerdings nicht um die Spitze, sondern den letzten Platz.
Bei Cyril Abiteboul, dem Chef der beiden Renault-Piloten, schrillen nach der schwachen Vorstellung in Mexiko die Alarmglocken. "Sowohl Nicos Ausscheiden, als auch das eines Kundenfahrzeugs erinnern uns daran, dass die Zuverlässigkeit nach wie vor eine unserer Schwächen ist. Die Folgen belasten uns und die Kundenteams schwer", gab er sich zerknirscht. Kritik an der neuen Ausbaustufe des Renault-Motors, die am Rennwochenende in Mexiko zahlreiche Defekte produzierte, will er trotzdem nicht gelten lassen. "Max Verstappens Sieg zeigt, welches Potenzial der Motor hat", versucht er zu beschwichtigen.