• 30. Oktober 2017 · 07:05 Uhr

Force India hat WM-Platz vier sicher: Voll im Mexiko-Fokus

Esteban Ocon (5.) und Sergio Perez (7.) sichern Force India im Grand Prix von Mexiko 2017 den vierten Rang in der WM: Virtuelles Safety-Car als Stolperfalle

(Motorsport-Total.com) - Mit 16 weiteren Zählern aus dem Grand Prix von Mexiko 2017 hat sich Force India den vierten Rang in der Konstrukteurs-WM endgültig gesichert. Die Inder, deren ursprüngliches Saisonziel Platz drei gewesen war, sind seit dem vergangenen Sonntag nicht mehr von Williams zu packen. Esteban Ocon (5.) und Sergio Perez (7.) holtenb erneut wichtige Punkte für das Team. Ein fehlgeschlagener Taktikpoker verhinderte jedoch ein noch besseres Ergebnis.

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Lokalmatador Sergio Perez kam von Startplatz neun immerhin auf Rang sieben Zoom Download

"Unsere mexikanischen Sponsoren hatte viel Freude. Wir waren oft im TV zu sehen, weil unsere Jungs immer in Kämpfe verwickelt waren. Wir lagen lange Zeit auf Rang drei und hatten immer die vage Hoffnung, dass auch bei Verstappen noch der Motor hochgeht. Ist aber nicht passiert. Dennoch: Wir waren immer mittendrin im Getümmel. An so etwas haben Sponsoren, Partner und natürlich auch die mexikanischen Fans sehr viel Freude", so Force-India-Betriebsleiter Otmar Szafnauer.

"Es war von beiden ein tolles Rennen", stimmt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley zu. "Esteban hatte einen tollen Start und wirklich Glück, dass er allen Trümmerteilen ausweichen konnte. Da war vor ihm eine Menge passiert. Es war großes Glück, dass es ihn dort nicht auch getroffen hat. Auch Sergio hatte einen guten Start, aber saß dann lange Zeit fest." Ocon hatte nach den frühen Schäden an den Autos von Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari) souverän auf Rang drei gelegen.

Die Taktik vernichtete dem Franzosen und seinem mexikanischen Teamkollegen jedoch alle Chancen auf einen Podestplatz. Beide Force Indias kamen extrem früh zum ersten Stopp, während die Konkurrenz weiterfuhr und während der VSC-Phase wechseln konnte. "Wir wollten früh stoppen, um unsere Chance auf einen Podestplatz zu wahren, aber letztlich hat uns das virtuelle Safety-Car nicht gerade geholfen. Es hat den Ferraris in die Karten gespielt. Ob wir ohne das VSC den Kimi noch bekommen hätten, weiß ich nicht. Aber es war einen Versuch wert", meint Fernley.

VSC als Stolperstein: Früher Stopp sollte Vorteile bringen

"Vor allem mit Sergio hatten wir diesen frühen ersten Stopp für sinnvoll erachtet, aber Hülkenberg hat darauf sofort reagiert. Von hinten drückte Kimi. Dessen Pitcrew legte frühzeitig Reifen bereit und deutete somit an, dass man einen Undercut probieren möchte. Letztlich kam es aber anders", schildert Szafnauer. "Er sollte wohl genau das Gegenteil von Ocon machen. Mit einem schnelleren Auto kannst du sowohl mit Undercut als auch mit einem Overcut etwas ausrichten. Kimi blieb draußen, konnte während der VSC-Phase stoppen und hatte dann plötzlich satte zehn Sekunden Vorsprung. Das virtuelle Safety-Car hat uns alles verbaut."

"Auch Stroll hat während des VSC zehn Sekunden auf uns gut gemacht. Er kam deswegen zwischen unseren beiden Autos raus. Weil er so spät gestoppt hat, konnte er für den zweiten Stint die Supersofts nehmen. Er hatte also die frischeren und besseren Reifen am Ende", meint der Amerikaner mit rumänischen Wurzeln. Bereits zuvor hatte Lokalmatador Perez wrtvolle vier Sekunden auf seinen Teamkollegen verloren, weil er nach dem frühen Stopp hinter Kevin Magnussen (Haas) festsaß.

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Wertvolle Zeit verloren: Sergio Perez hängt hinter Haas-Pilot Kevin Magnussen fest Zoom Download

"Ich bin auf der einen Seite enttäuscht, auf der anderen aber auch sehr zufrieden", fasst Esteban Ocon zusammen. Der Franzose konnte gegen die beiden Ferraris vor ihm am Ende nichts ausrichten. "Ich war so lange auf Platz drei, konnte mich aus allem raushalten. Ich habe an das Podest geglaubt, aber das VSC hat es uns vermasselt. So kam Kimi locker vorbei. Rückblickend hätte man die Strategie wohl anders wählen sollen, aber das VSC war schließlich nicht vorherzusehen."

"Es war ein bisschen schade", meint Perez. "Das VSC sorgte dafür, dass Stroll zwischen uns kam. Sonst wäre ich wohl Sechster geworden. Wäre das Rennen zwei oder drei Runden länger gewesen, hätte ich Stroll gepackt. Unser Tempo war richtig gut. Leider haben wir auch ein wenig den Preis dafür bezahlt, dass wir die Reifen im Qualifying nicht richtig ins Betriebsfenster bekommen haben." Perez war in der Zeitenjagd am Samstag vor heimischer Kulisse nur auf Startplatz neun gefahren.

"Wir haben wohl das kleinste Budget aller Formel-1-Teams, müssen deswegen die Dinge immer wieder etwas anders angehen. Es freut mich sehr, dass wir diese Position in der WM haben", freut sich Otmar Szafauer nach dem Mexiko-Wochenende. "Unsere Damen und Herren in Silverstone haben fantastische Arbeit geleistet. Wir konnten die Entwicklungen am Auto bis zum Ende weiterführen. Das war schwierig. Ich gehe davon aus, dass es im kommenden Jahr noch schwieriger werden wird."

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