Alonso: Hamilton weiß jetzt, wie gut der McLaren ist
McLaren-Fahrer Fernando Alonso zieht viel Selbstbewusstsein aus seinem direkten Zweikampf mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton beim Grand Prix von Mexiko
(Motorsport-Total.com) - Nein, es ist nicht der zehnte Platz im drittletzten Rennen der Formel-1-Saison 2017 in Mexiko, der Fernando Alonso begeistert. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister zieht deshalb ein positives Fazit zum Rennen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt, weil es ihm mit seinem McLaren MCL32 gelungen ist, sich vor Weltmeister Lewis Hamilton zu behaupten - zumindest für einige Kurven, ehe Hamilton doch vorbeiging. Das Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen, so sagt Alonso, sei dennoch ein wichtiger Fingerzeig gewesen.
Denn Hamilton im Mercedes W08 tat sich schwer gegen Alonso. Was sich McLaren als Lob ans Revers heften dürfe, so der Spanier. "Ich glaube, Lewis weiß jetzt Bescheid, wie stark der McLaren in den Kurven ist. Das hat er heute gesehen. Hoffentlich können wir ihm das Leben nächstes Jahr ein bisschen schwerer machen."
Das ist die große Hoffnung, die Alonso in die Formel-1-Saison 2018 setzt: Dass McLaren mit seinem neuen Motorenpartner Renault die Pleiten und Pannen der drei Honda-Jahre vergessen machen - und wieder zu einem echten Anwärter auf Podestplätze werden kann. Dann, so orakelt Alonso, müsse sich selbst Hamilton warm anziehen. "In diesem Jahr war es zu einfach für ihn", meint Alonso. "Mercedes gewinnt die Konstrukteurswertung vier Rennen vor Schluss, Hamilton drei Rennen vor Schluss die Fahrerwertung. Hoffentlich ist dieses Lotterleben dank McLaren-Renault nächstes Jahr vorbei."
Fotostrecke: GP Mexiko, Highlights 2017
Zum ersten Mal seit Fuji 1976 wird der neue Weltmeister überrundet. Aber das kümmert Max Verstappen wenig. Er gewinnt zum dritten Mal ein Formel-1-Rennen. "Red Bull war zu schnell für uns", muss sich Valtteri Bottas eingestehen. Zum ersten Mal seit Belgien stehen die drei Topteams in Mexiko gemeinsam auf dem Podium. Fotostrecke
Bis dahin, das muss selbst Alonso einräumen, ist es aber noch ein weiter Weg. Denn mit seinem aktuellen Paket sei er im Rennen grundsätzlich aufgeschmissen. "Es fehlte uns ein bisschen an Topspeed auf den Geraden, sodass wir nicht gut attackieren oder verteidigen konnten. Da sind wir leichte Opfer", erklärt Alonso. Auch im Duell mit Hamilton habe er mit stumpfen Waffen gekämpft. "Ich versuchte mich in jeder Kurve zu verteidigen, bremste später und wollte meine Position halten, aber am Ende mussten wir den Platz hergeben", meint der Formel-1-Weltmeister von 2005 und 2006. "Es war unmöglich, Lewis hinter mir zu halten. Wir hatten aber ein gutes Duell."
Positiv vermerken könne er allerdings, dass er es wieder einmal in die Punkteränge geschafft habe. "Ich denke, es lief gut", sagt Alonso über sein Rennen. "Wir sind quasi von ganz hinten losgefahren und haben trotzdem Punkte geholt. Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man alle Strafen und Probleme bedenkt, aber wir wollen natürlich weiter vorn stehen in der Gesamtwertung." Mit inzwischen elf Punkten belegt Alonso nun den 16. Platz in der Fahrertabelle. McLaren nimmt mit 24 Zählern den vorletzten Platz unter zehn Konstrukteuren ein.