Freiwillige Strafe? Ricciardo denkt über Motorwechsel nach
Brasilien im Hinterkopf: Für Daniel Ricciardo könnte es Sinn ergeben, in Mexiko freiwillig eine Gridstrafe zu nehmen - Der Australier steht nur auf Startplatz sieben
(Motorsport-Total.com) - Der Samstag in Mexiko wurde für Daniel Ricciardo zu einem mittleren Desaster. Der Australier fand im Qualifying überhaupt nicht zu seinem Speed und qualifizierte sich letztendlich nur als Siebter - unter anderem noch hinter dem Force India von Esteban Ocon. Angesichts der eher schlechten Startposition überlegt man bei Red Bull nun, am Ricciardo-Auto vor dem Rennen einen neuen Motor einzubauen. Das würde zwar eine Strafe nach sich ziehen, hätte aber auch Vorteile.
"So könnten wir einer Strafe in Brasilien entgehen", erklärt Ricciardo. Hintergrund: Der aktuelle Motor befindet sich bereits "am Ende der Lebensdauer", weshalb Ricciardo in dieser Saison wohl sowieso noch ein neues Aggregat brauchen wird. "Wir wussten, dass es hier ein kleines Risiko gibt", gesteht er. Denn die Strecke in Mexiko ist aufgrund der extremen Höhenlage besonders hart zu den Motoren.
Außerdem gab es an diesem Wochenende bereits mehrere Defekte bei Toro Rosso - und das Juniorteam der Bullen fährt ebenfalls mit Antrieben von Renault. Daher wolle man bei Red Bull laut Ricciardo nun "abwägen", ob man in Mexiko vorsorglich eine Strafe nehmen soll. "Wenn wir in der ersten Reihe stehen würde, dann würden wir gar nicht darüber sprechen", erklärt der Australier.
Doch vom siebten Startplatz aus dürfte es schwierig werden, noch ganz nach vorne zu fahren. Die Chance in Brasilien wäre wohl höher, denn die Strecke in Interlagos sollte dem RB13 recht gut liegen. Eine Strafe will Red Bull dort also eigentlich gerne vermeiden. "Mein Herz würde gerne einfach das Rennen fahren und nach vorne kommen", gesteht Ricciardo, für den die Entscheidung "schwierig" ist.
Denn im Gegensatz zum Herz sagt der Kopf des Australiers: "Wenn ich an Brasilien denke, dann ist es wohl besser, die Strafe hier zu nehmen ..." Je nach der Höhe der Strafe konnte Ricciardo in der Startaufstellung bis auf Platz 18 zurückfallen. Ganz hinten stehen sicher Stoffel Vandoorne (35 Strafplätze) und Pierre Gasly, der gar nicht am Qualifying teilnahm. "Wir haben noch ein bisschen Zeit, darüber nachzudenken", so Ricciardo.