Magenprobleme: Haas schickt Magnussen vorzeitig ins Hotel
Aufgrund von Magenproblemen wurde Kevin Magnussen heute von seinen Pflichten nach dem Training entbunden - Romain Grosjean nach Reifenschaden mit Kurzarbeit
(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team hat seinen Fahrer Kevin Magnussen heute vorzeitig nach Hause geschickt. Der Däne durfte nach Absprache mit der FIA die Strecke bereits kurz vor 17 Uhr Ortszeit verlassen, obwohl später noch das obligatorische Fahrerbriefing auf dem Programm stand. Doch weil Magnussen an Magen-Darm-Problemen laboriert, schickte man ihn vorzeitig zurück ins Hotel.
"Er fühlt sich schon viel besser, aber wir wollten, dass er zurück ins Hotel geht, damit er sich ausruhen kann und es nicht an alle weitergibt", erklärt Teamchef Günther Steiner. Dafür musste Haas die offizielle Erlaubnis der Rennkommissare einholen, die den Antrag aber bewilligten. Dafür muss Magnussen morgen vor dem dritten Freien Training beim Medizinischen Delegierten der FIA vorsprechen, um seinen Zustand checken zu lassen.
Trotzdem konnte der Haas-Pilot heute in zwei Trainingssessions ohne Probleme fahren. Magnussen schaffte 51 Runden mit dem neuen Aero-Paket, zu dem neue Windabweiser gehören, und wurde am Ende des Tages 17. (+2,517 Sekunden) - inklusive einer Strafe von 1.000 Euro, weil er in der Boxengasse mit 10,5 km/h zu viel geblitzt wurde. "Ihm ging es im Auto gut", behauptet Steiner, "ansonsten hätten wir ihn gar nicht ins Auto gelassen."
Magnussen-Einsatz im Rennen nicht gefährdet
Sollte Magnussen am Wochenende ausfallen, hätte Haas theoretisch Antonio Giovinazzi in der Hinterhand. Der Italiener durfte heute für Romain Grosjean im ersten Training fahren (übrigens ohne das Update) und wurde dort 15. Doch Teamchef Steiner geht nicht davon aus, dass seine Dienste benötigt werden: "Wir brauchen ihn nicht. Wir haben ihn, aber alles ist im Lot. Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme", sagt er über das vorzeitige Abreisen Magnussens.
Romain Grosjean konnte derweil erst am Nachmittag eingreifen und erlebte bereits nach wenigen Minuten eine Schrecksekunde, als er sich in der Zielkurve drehte und leicht in die Barriere schlug. "Ich hatte Probleme mit der Hinterachse. Ich wusste erst nicht, was passiert war - ob wir zu viel Aerobalance hatten oder das Set-up falsch war. Ich hatte den unerwarteten Dreher und sah dann, dass der Reifen auseinanderflog", beschreibt der Franzose.
"Ich weiß nicht, was zuerst kam, das Ei oder das Huhn, aber es fühlte sich auf dieser Runde ziemlich seltsam an", meint er weiter. Für Grosjean war die Session sogleich beendet, sodass er es gerade einmal auf drei Runden am Freitag brachte. Die Reifenfetzen hatten den Unterboden beschädigt, und man hatte eine starke Krafteinwirkung auf die Hinterachse gemessen. "Wir wollten kein Risiko mehr gehen, dass noch mehr kaputtgeht", erklärt Steiner. "Um das zu tauschen, muss man das Getriebe ausbauen. Uns ging einfach die Zeit aus."
Grosjean hadert mit neuem Pech
Es war der nächste Nackenschlag für das Haas-Team, das derzeit nicht gerade die glücklichste Stunde erlebt. "Ich glaube nicht an Glück und Pech, aber ich würde uns im Moment nicht gerade glücklich nennen", meint der Teamchef. "Wenn etwas passiert, dann passiert es uns. Wie mit dem Gullydeckel in Malaysia - das ist das Letzte, was wir gebrauchen konnten. Wir haben es schon gut drauf, uns selbst zu beschädigen. Wir brauchen dazu keine Hilfe von außen."
Vor allem traf es wieder einmal Grosjean, der von seinem Team im Anschluss von den Mediensessions befreit wurde. "Man schießt sich selbst in den Fuß, wenn man am Freitag weder das erste noch das zweite Training fährt", hadert der Franzose. "Aber wir versuchen, morgen unser Bestes zu geben." Laut dem Team soll das Auto bis auf Unterboden und Frontflügel unbeschädigt sein - doch weil man das Getriebe ausbauen musste, tauschte man es gleich kurzerhand einfach ganz aus.
Eine entsprechende Strafversetzung dürfte für Haas aber nicht schwer ins Gewicht fallen. "Aus Q1 rauszukommen, wird für uns schon schwierig", fürchtet Steiner, der schon im Vorfeld einen harten Grand Prix vorhergesehen hat. "Das heißt aber nicht, dass wir es schon aufgegeben haben."