Sauber: Unsauberes Magnussen-Doppel in Austin
Sauber erlebt ein durchwachsenes Rennen in Austin: Bei zwei Zwischenfällen mit Kevin Magnussen sind die Piloten einmal Opfer, einmal Täter
(Motorsport-Total.com) - Auch der Grand Prix der USA in Austin erwies sich für Sauber als Enttäuschung. Dabei gerieten beide Fahrer des Schweizer Teams mit Kevin Magnussen aneinander. Während Pascal Wehrlein nach einem Zusammenstoß mit dem Dänen ausschied, wurde sein Teamkollege Ericsson für die spätere Kollision mit dem Haas-Piloten bestraft.
Für den Deutschen war das Rennen bereits nach der ersten Runde beendet. Magnussen hatte ihn am Ende der langen Gegengeraden nach einem Untersteuern derart unglücklich getroffen, dass Wehrlein das Rennen beenden musste.
"Magnussen ist mir komplett in die Seite reingefahren und hat die Kurve nicht bekommen. Dadurch ist mein ganzer Unterboden links weggeflogen und ich musste aufgeben", ärgerte sich ein sichtlich angefressener Wehrlein. Der Zwischenfall mit dem Haas-Piloten habe ihn ein vielversprechendes Rennen gekostet, bilanziert er. Nach einigen schwachen Rennen hatte der Wondorfer auf Besserung gehofft.
"Wir waren gestern so stark wie lange nicht mehr. Mein Start war auch gut, ich war auf dem Soft-Reifen und wollte einen ziemlich langen ersten Stint fahren und dann nur einen Stopp machen, um auf den weichen Reifen zu gehen. Es gibt aber Fahrer, die denken, in der ersten Runde entscheidet sich das ganze Rennen. Damit ist mein Rennen gelaufen", schob Wehrlein Magnussen den schwarzen Peter zu.
Das Gespräch mit Magnussen werde er nicht suchen, kündigt er an: "Ich weiß nicht. Nach manchen Aussagen in der Vergangenheit macht das vielleicht keinen Sinn", stichelt er gegen Bad Boy im Fahrerlager. Weniger klar sah Magnussens Teamchef Günther Steiner die Schuldfrage. Dass gerade sein im Feld berüchtigter Pilot in den Zwischenfall verwickelt wurde, sei eher zufällig, glaubt der Südtiroler.
"Er ist in einen Sauber hineingefahren. Es war Wehrlein, nicht wahr? Ich habe es mir nicht noch ein zweites Mal angesehen. Es gab keine Strafe. Dort waren einige Fahrzeuge nebeneinander. Für mich sah es so aus, als ob Wehrlein nach außen fährt und einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist", deutet Steiner den Zwischenfall als simplen Rennunfall.
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"Natürlich hätte er lupfen können. Es hat einfach niemand mitbekommen, weil wir dort um die Positionen 16 bis 20 gekämpft haben. Hier ist es einfach hart", meint der Haas-Teamchef lakonisch. Naturgemäß anders sieht er den zweiten Zwischenfall, in den Magnussen beim Heimrennen seines Teams verwickelt wurde.
Dabei hatte Sauber-Pilot Marcus Ericsson nach einer Überrundung durch Sebastian Vettel den Dänen getroffen - exakt an derselben Stelle, wo sich auch der erste Zwischenfall ereignet hatte. Trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe und zwei Strafpunkten auf die Superlizenz konnte Ericsson seinen skandinavischen Kontrahenten in der Endabrechnung schlagen.
"Es war sinnlos. Wie schon zuvor: Wir haben um nichts gekämpft", beschreibt er das Duell um Platz 15. Die Schuld sieht er vielmehr klar bei Ericsson, der sich an dieser Stelle überschätzt habe. "Einem Ferrari im Windschatten folgen zu wollen und sich dann nicht die Nase stoßen zu wollen - das ist schon optimistisch", analysiert Steiner.
Magnussen sei komplett unschuldig, wie er unterstreicht: "Mit ihm hatte das gar nichts zu tun. Der Andere hatte einfach Untersteuern und ist in ihn hineingefahren."