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Hartley-Debüt geglückt: Doch eine Sache frustriert ihn ...
Brendon Hartley feierte in Austin ein anständiges Formel-1-Debüt, hadert aber mit einem entscheidenden Fehler - Daniil Kwjat mit "bestem Saisonrennen"
(Motorsport-Total.com) - Für Toro Rosso geht in Austin ein ganz spezielles Wochenende zu Ende. Der Rennstall war im Vergleich zum vorherigen Rennen in Japan mit einer völlig neuen Fahrerpaarung angetreten und ließ mit Brendon Hartley sogar einen absoluten Rookie ans Steuer. Der Neuseeländer absolvierte ein ordentliches Debüt und landete bei seinem ersten Rennen auf Rang 13. "Ich habe das Rennen beendet. Das war das eindeutige Ziel", strahlt er.
Dabei ließ der Debütant sogar beide Haas und Sauber-Pilot Marcus Ericsson hinter sich und ist dementsprechend glücklich über seine Leistung: "Ich sollte zufrieden abreisen, denn es hätte viel schlechter laufen können", sagt er. Doch Hartley machte in Austin keinen groben Fehler und brachte das Auto sicher ins Ziel. "Ich bin ziemlich zufrieden mit den Fortschritten am Wochenende", resümiert er.
Denn man darf nicht vergessen, dass Hartley seit 2012 keinen Formelboliden mehr gefahren ist und dementsprechend ins kalte Wasser geworfen wurde. Deswegen klappte der erste stehende Start seit langer Zeit nicht so wie gewünscht, ließ er die Reifen etwas zu sehr am Leben und musste die Lektion lernen, dass man sich manchmal doch etwas besser verteidigen sollte. Denn rückblickend betrachtet bereut er eine Sache wirklich.
Ärger über Stroll-Manöver
"Die größte Lektion wäre: Dass ich mich viel mehr verteidigen würde, wenn ich das Rennen noch einmal fahren würde", sagt er. Denn dass Lance Stroll gegen Rennmitte mit DRS auf der langen Geraden vorbeiflog, damit hatte Hartley nicht gerechnet. "Ich hätte den Überholknopf drücken sollen gegen Stroll, was ich aber nicht getan habe", sagt er. Dadurch kam der Kanadier vorbei, und Hartley hing lange hinter dem Williams fest. "Das war frustrierend, weil ich wusste, dass wir eine gute Pace im Auto haben."
Zumindest konnte der Debütant am Ende noch einmal ein paar gute Duelle - unter anderem gegen Ericsson - austragen und sich noch auf Rang 13 vorschieben. Mit der gewonnenen Erfahrung geht er davon aus, dass es beim nächsten Mal besser werden sollte. Wären dann sogar Punkte möglich? "Wenn ich das Qualifying und das Rennen morgen fahren würde, würde es eng werden", lacht er. "Es gibt so viel Erfahrung, die ich mitnehmen kann, wenn es eine weitere Möglichkeit geben sollte."
Ob es die geben wird, weiß Hartley nicht. Pierre Gasly kehrt in Mexiko zurück ins Auto, und Daniil Kwjat könnte seine Chance zum Verbleib in Austin genutzt haben. Der Russe wurde Zehnter und holte damit seinen ersten Punkt seit Spanien. "Es war ein sauberes Rennen. Wir hatten einen perfekten Freitag, Samstag, Sonntag. Ich bin sehr glücklich", sagt Kwjat. "Der Rest ist nicht meine Sache. Ich habe meinen Teil getan."
Kwjat mit "bestem Rennen des Jahres"
Kwjat durfte nach einer Zwangspause wieder im Auto sitzen und scheint gestärkt daraus hervorgegangen zu sein. "Ich kam mit einem neuen Ansatz hierher, habe mein Wissen zusammengebracht und kam einfach mit einer besseren Mentalität und einer frischen Motivation. Es hat sehr gut funktioniert", sagt er. Denn er weiß, dass die Umstände eigentlich ziemlich schwierig waren.
"Für mich war es eines der blindesten Wochenenden", sagt er. Kwjat musste das erste Training zugunsten Sean Gelaels auslassen und kam auch im dritten Training kaum zum Fahren. Weil Toro Rosso auf der anderen Garagenseite einen Rookie hatte, konnte sich Kwjat in Sachen Set-up auch nicht auf seinen Teamkollegen verlassen. "Wir waren immer etwas im Hintertreffen, konnten das aber ausgleichen."
Im Rennen sei Toro Rosso dann schneller als Force India und Renault gewesen, jedoch behinderte ihn ein kleines Energieproblem mit der Batterie, wodurch Kwjat in einer Art Sparmodus unterwegs war. "Darum konnte ich auch Massa nicht hinter mir halten, aber ansonsten war es sehr ermutigend. Wir haben fast schon überperformt", lobt er angesichts der zuletzt etwas "eingeschlafenen Entwicklung", wie es der Russe bezeichnet.
Ob Rang zehn genug war, um sich bei Red Bull langfristig aufzudrängen, weiß er nicht. "Ich bin nicht gefahren, um irgendetwas zu retten", winkt er ab. "Jeder hat mich gefragt, ob es das wichtigste Rennen meiner Karriere ist. Wenn es so gewesen sein sollte, dann hätte es nicht besser laufen können." Sein Fazit fällt positiv aus: "Für mich war es das beste Rennen des Jahres."