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Fernando Alonso: Tut weh, wie McLaren die Rennen wegwirft
Fernando Alonso ärgert sich über einen verpassten siebten Platz und flüchtet sich in Galgenhumor - Honda gelobt einmal mehr Besserung - Stoffel Vandoorne zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Trotz hartem Kampf blieben die Mühen von Fernando Alonso und McLaren beim Grand Prix der USA unbelohnt: In aussichtsreicher Position versagte dem Spanier wie so oft der Honda-Antrieb. Obwohl das Schwesterauto mit Stoffel Vandoorne die Zielflagge sah, reist das Traditionsteam aus Woking gefrustet nach Mexiko weiter. "Es ist eine Schande", klagt Alonso nach seinem unverschuldeten Ausscheiden. "Auf der Geraden habe ich den Vortrieb verloren, der Motor hatte plötzlich Vibrationen. Irgendetwas ganz Komisches ist da passiert", beschreibt er den Moment, als sein Honda-Aggregat den Geist aufgab.
Bis zum Defekt hatte er in aussichtsreicher Position gelegen und sich um den siebten Platz duelliert. Besonders bitter am Ausscheiden war, dass das mögliche Top-10-Ergebnis den Kräfteverhältnissen entsprochen und keinem Glücksfall geschuldet gewesen wäre. "Ich denke, es war ein Rennen, in dem wir nichts geschenkt bekommen haben. Diese Möglichkeit haben wir hergeschenkt" hält Alonso konsterniert fest.
Umgekehrt entwickelte sich das Rennwochenende für Vandoorne. Nach einer schwierigen Qualifikation und einem Motorwechsel aufgrund eines Defekts an der MGU-H erlebte der Belgier ein gutes Rennen vom letzten Startplatz. Trotzdem sorgte das Ergebnis für Kopfzerbrechen: Als Zwölfter verpasste er die Punkte knapp. "Es gab viele Überholmanöver, was ich so nicht erwartet hatte. Besonders mit dem fehlenden Speed auf der Geraden", zeigt er sich überrascht. Positiv wertet er die aus eigener Kraft gewonnenen Plätze: "Ich bin mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Es war das Maximum. Wir haben vier Autos aufgrund unserer Leistung in den Kurven überholt. Das ist befriedigend. Aber wir hätten bei diesem Rennen Punkte holen müssen."
Ersten Untersuchungen zufolge trat bei Alonso ein Problem an der MGU-H auf. Dabei handelt es sich um das Hybridelement, welches den Energiefluss am Turbolader kontrolliert. Die Steuerung zwischen Turbine und Kompressor des V6-Aggregats hatte das gesamte Wochenende über Komplikationen auch bei Vandoorne verursacht und den Motorwechsel bedingt. Dass es sich im Falle Alonsos um dasselbe Problem handelte, bestätigt McLarens Rennleiter Eric Boullier.
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"Er hatte die Möglichkeit, Siebter oder vielleicht Sechster zu werden. Ein Problem an der MGU-H hat es aber verhindert. Dasselbe Problem trat bereits während des gesamten Wochenendes auf, wenn auch am anderen Fahrzeug" zeigt sich der Franzose schmallippig. Yusuke Hasegawa, Hondas Leiter für das Formel-1-Projekt, gelobt Aufklärung: "Es ist sehr enttäuschend, dass wir weitere Probleme mit dem Antriebsstrang hatten, besonders nach den jüngsten Rennen. Da war die Zuverlässigkeit stabil. Wir werden die Defekte mit unserem Team in Sakura umgehend untersuchen und Gegenmaßnahmen für Mexiko einleiten", verspricht der Japaner.
Fernando Alonso blieb nur die Flucht in den Galgenhumor. Es sei vieles wie bei seinem Gaststart bei den 500 Meilen von Indianapolis gewesen: Ein Rennen in den USA, derselbe Helm, ein orangenes Auto mit Honda-Antrieb - und ein Ausfall. "Nur die Fahrervorstellung war anders", merkt er trocken an. Für das kommende Rennen sieht Alonso Schwarz: "In Mexiko werden wir den Motor wechseln und wahrscheinlich als Letzte starten. Damit werfen wir auch das Rennen weg. Es tut einfach weh, vor allem weil wir heute Siebte waren." Aber nicht blieben, möchte man anfügen.