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Ein Flügel für ein Hallelujah: Endlich Punkte für Alonso?
McLarens neuer Frontflügel funktioniert in Austin so gut, dass Fernando Alonso damit von ersten Herbstpunkten träumt, während Stoffel Vandoorne ohne abstürzt
(Motorsport-Total.com) - Bringt ein neuer Frontflügel Fernando Alonso die ersten Punkte nach der Sommerpause? Der Spanier konnte seit dem Rennen in Budapest keinen Zähler mehr holen, hat beim Formel-1-Rennen in Austin am Sonntag von Startplatz acht aus alle Möglichkeiten. Alonso qualifizierte sich heute auf dem neunten Rang (+1,899 Sekunden), wird durch eine Strafversetzung von Max Verstappen aber noch einen Platz nach vorne rücken.
Dabei geholfen hat vor allem ein neuer Frontflügel, den McLaren schon im Hinblick auf 2018 testet. Eigentlich war Stoffel Vandoorne für den Einsatz des Bauteils bestimmt, doch weil der Belgier eine Motorenstrafe auffasst, tauschte man den Flügel kurzerhand aus und schraubte ihn bei Alonso dran - mit Erfolg. "Es war definitiv ein Schritt nach vorne", lobt dieser die Entwicklung seines Teams.
Vor dem Qualifying war Alonso mit Zweifeln in die Session gegangen, ob er Q3 würde erreichen können. Doch das klappte mit einer tollen Runde, wie er sagt. "Die Q2-Runde war meine Lieblingsrunde. Ich habe zu dem Team gesagt, dass es vermutlich das Maximum ist", lacht er. Auch dort landete Alonso bereits auf dem neunten Rang und bestätigte die Leistung im finalen Abschnitt noch einmal.
Alter Flügel: Vandoorne ohne Balance
Für morgen peilt der zweimalige Weltmeister die Punkte an, die er bei den vergangenen Rennen nicht holen konnte: "Morgen haben wir eine großartige Chance, Punkte zu holen. In Singapur haben wir durch den Startcrash eine Chance verloren, in Malaysia und Japan waren wir nah dran", sagt er. In Suzuka startete man sogar von ganz hinten und arbeitete sich vor - jetzt ist man schon im gewünschten Bereich. "Wenn morgen alles gut läuft, holen wir endlich ein paar Punkte", ist er überzeugt.
Doch des einen Freud, des anderen Leid. Weil Alonso den neuen Frontflügel bekam, musste Vandoorne ohne diesen auskommen - und wurde prompt nur 13. Im ersten Training war der Belgier noch damit unterwegs, doch seitdem ging es bergab. "Seitdem wir getauscht haben, war es schwierig für uns. Wir haben nie die richtige Balance gefunden", hadert er. "Ich habe mich im Auto seitdem nie wohlgefühlt."
Dass Alonso damit fahren darf, sieht Vandoorne ein: "Weil ich eine Strafe habe, hat es viel mehr Sinn, Fernando den Frontflügel zu geben, weil er eine viel bessere Chance hat, in die Punkte zu kommen." Ob Vandoorne in Mexiko in den Genuss kommen wird, soll sich laut Rennleiter Eric Boullier in den kommenden 48 Stunden entscheiden - spätestens aber in Brasilien soll auch der Rookie damit ausgerüstet sein.
Unkenrufe über neue Honda-Stufe
Dafür kommt Vandoorne an diesem Wochenende aber in den Genuss einer neuen Motorenausbaustufe - wenn auch zu Lasten der fünf Strafplätze. Gefragt, ob er den Leistungsunterschied spüre, meint er nur scherzhaft: "Es war beeindruckend", nur um noch ernst hinterherzuschieben: "Es ist schwierig zu sagen. Ich merke keinen großen Unterschied."
Es ist die nächste Spitze gegen Motorenpartner Honda, deren Motorsportchef Yusuke Hasegawa aber selbst einräumen muss: "Der Unterschied ist nicht so groß, dass der Fahrer ihn spüren könnte." Fernando Alonso soll die neue Ausbaustufe übrigens nicht bekommen, weil man plant, mit dem aktuellen Motor die Saison zu beenden. Sollte ein vorzeitiger Wechsel notwendig werden, würde man aber wohl auch auf die neue Stufe gehen.
Doch wichtiger als die neue Motorenstufe ist für Alonso & Co. die Erkenntnis, dass die Teile aus dem Windkanal zu funktionieren scheinen. "Verglichen mit den anderen Saisons haben wir das Auto in die richtige Richtung entwickelt. Manchmal hatten wir Probleme damit, die Ergebnisse aus dem Windkanal auch auf der Strecke zu sehen. Aber in diesem Jahr liefern alle Teile das, was wir erwarten", freut sich der Spanier. "Das sind die besten Neuigkeiten für das kommende Jahr."