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Massa und Alonso: Zwei Verlierer im Duell um Platz zehn
Einer langsam, einer glücklos, beide unzufrieden - Verwarnung und Strafpunkte für Alonso wegen Aufhaltens - Massa nimmt Magnussen nach harter Attacke in Schutz
(Motorsport-Total.com) - Sie waren einst Rivalen, später Teamkollegen und beim Japan-Grand-Prix am Sonntag die Statisten im Kampf um den Sieg: McLaren-Pilot Fernando Alonso und Williams-Fahrer Felipe Massa, die in Suzuka ein Duell um den zehnten Platz - und den letzten WM-Punkt - austrugen. Der Brasilianer hatte das bessere Ende für sich, wirkte nach der Zieldurchfahrt jedoch unglücklicher als sein Kontrahent: "Es war ein schwieriges Rennen. Ich bin nicht auf Tempo gekommen", pustet Massa durch.
Die Gemütslage ist verständlich. Massa fiel im Laufe des Rennens von Startplatz acht zurück, Alonso pflügte nach einer Rückversetzung in der Startaufstellung von letzter Position kommend durch das Feld und lancierte sehenswerte Überholmanöver. "Es war eine gute Aufholjagd mit nur einem Boxenstopp", betont der Spanier, dass er sich auf taktische Manöver nicht hätte verlassen können.
Dennoch gab es kein Happy End für Alonso. "Nach dem Antriebswechsel und der Strafe hätten wir Punkte verdient", sagt er und bedauert, dass er in den letzten Runden nicht mehr in der Lage war, Massa zu attackieren. "Die Situation war unglücklich. Felipe hatte Probleme mit den Reifen, aber dann kam das Virtuelle Safety-Car. Er konnte Luft schnappen", so Alonso, dem die heiß diskutierten Überrundungen durch Lewis Hamilton und Max Verstappen selbst das Rennen verhagelten.
Knapp zwei Stunden nach dem Rennen kam es für ihn noch dicker: Die Rennleitung sprach wegen des Ignorierens blauer Flaggen eine Verwarnung aus und belegte Alonso mit zwei Strafpunkten - obwohl er argumentiert hatte, Verstappen nicht erkannt und für Konkurrent Jolyon Palmer gehalten zu haben.
"Zwei Umläufe vor Schluss haben uns die Führenden eingeholt und er konnte sich schon wieder erholen", hadert der Ex-Champion, der sich mit Rang elf begnügen musste, ohne überhaupt einmal aus Massas Windschatten herausgezückt zu sein. "So ist er meinem Schlussangriff entgangen." Der Williams-Fahrer glaubt, dass auch ihm die Überrundungen an ungünstiger Stelle keine Hilfe gewesen wären: "Ich war da mitten in den S-Kurven und habe sie vorbeigelassen, als ich konnte."
Ein Trost war der letzte WM-Punkt für Massa nach schwacher Performance und Problemen, mit beiden überraschend zügig abbauenden Reifenmischungen Grip zu finden, nicht: "Mit der Platzierung bin ich nicht glücklich, weil ich nicht schnell genug war." Deutlich wurden die Schwierigkeiten, als ihn vor der Alonso-Szene Kevin Magnussen und Romain Grosjean hatten stehen lasssen. "Die Haas waren viel schneller", räumt Massa ein.
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Er ist wegen des harten Vorgehens des Dänen, der sich in Kurve zwei rigoros innen neben ihn setze und mit einem Beinahe-Kontakt vorbeidrückte, nicht erzürnt. "Entweder er hätte mich an der Stelle überholt oder eben später", bleibt Massa cool. Eine mögliche Kollision wäre aus seiner Sicht einfach Pech und nicht Magnussens Schuld gewesen: "Mein rechter Spiegel hat nicht funktioniert. Ich habe gar nicht kapiert, dass er neben mir war."