Slapstick bei Renault: Hülkenberg korrigiert Presseabteilung
Laut eines Zitats von Teamchef Abiteboul in einer Pressemitteilung hätte Renault mit Updates nach Japan reisen sollen, doch das Versprechen war wohl Marketinglüge
(Motorsport-Total.com) - Dass die Pressemitteilungen der Formel-1-Mannschaften meist nicht das widerspiegeln, was Tatsache ist, sondern die Befindlichkeiten der eigenen Farben beschönigen, gehört zum Geschäft. Wenn jedoch der Pilot dem widerspricht, was die PR-Abteilung ihrem Teamchef in den Mund legt, erhält das Schauspiel Slapstick-Charakter - so tatsächlich geschehen im Falle Renault und Nico Hülkenberg vor dem Japan-Grand-Prix bei der Frage ging, ob der R.S.17 in Suzuka mit Updates führe.
Von einem Journalisten auf neue Teile an seinem Auto angesprochen, vertröstet der Deutsche wie aus der Pistole geschossen auf weitere Rennen 2017: "Nein, hier haben wir nichts, aber vielleicht später." Dumm nur, dass laut einer Renault-Pressemitteilung von Dienstag Cyril Abiteboul die angeblich guten Aussichten für Suzuka mit einem Updatepaket erklärt:"Wir werden über einige neue Teile bei der Aerodynamik verfügen, die uns hoffentlich mehr Leistung und damit Punkte bringen."
Dass der Franzose auch noch untermauert, wie wichtig das neue Geflügel für Renault wäre, macht die Sache nicht weniger peinlich: "Sie sind essentiell, wenn es darum geht, Platz fünf in der Konstrukteurs-WM zu holen", wird Abiteboul weiter zitiert. Man möchte ihm antworten, dass die Gelben (42 Punkte) ziemlich miese Chancen hätten, Williams (65) und Toro Rosso (52) abzufangen.
Hülkenberg sprüht ohnehin nicht vor Optimismus: "Vor Malaysia waren wir ziemlich zuversichtlich, dass uns die Strecke liegen würde und wir dort konkurrenzfähig wären. Doch es stellte sich heraus, dass es schwierig war und wir einige Probleme hatten", erinnert er sich an das Rennen in Sepang. Vielleicht haben die Pressesprecher des Teams ja etwas im Handgepäck geschmuggelt?