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Verstappen nach Sepang: "Kart-Sieg bleibt mein Highlight"
Auch nach seinem verdienten zweiten Formel-1-Triumph in Sepang verblüfft Max Verstappen: Wieso der Sieg bei der Kart-WM 2013 einen höheren Stellenwert hat
(Motorsport-Total.com) - Auch nach seinem zweiten Grand-Prix-Sieg zeigt sich Max Verstappen völlig unbeeindruckt. "Der Sieg in Sepang fühlt sich etwas besser an als der im Vorjahr in Barcelona, weil wir dort eigentlich nicht das Tempo hatten, um zu gewinnen", spielt der 20-Jährige auf seinen Sensationstriumph bei seinem ersten Rennen für Red Bull an. "Hier musste ich wirklich kämpfen, überholen und auf die Reifen aufpassen, also ist es emotionaler."
Und dennoch kann für ihn keiner der beiden Triumphe in der Königsklasse des Motorsports mit einem Sieg im Kart-Sport mithalten: am 22. September 2013 krönte sich Verstappen im französischen Varennes im Alter von 15 Jahren zum jüngsten Kart-Champion der Geschichte - und das in der besonders schwierigen KZ-Klasse, in der mit Gangschaltung gefahren wird. "Das ist immer noch mein bester Sieg", verrät er kurz nach seiner Sepang-Sternstunde. "Auch heute fühlt es sich nicht so gut an..."
Was damals passierte? Pole-Setter Verstappen setzte sich nach einem Rückfall auf Platz drei in nur vier Runden an die Spitze des Rennens und fuhr die Konkurrenz, darunter sein deutlich älterer Red-Bull-Kollege Jaime Alguersuari, aber auch der angehende Formel-2-Meister Charles Leclerc, in Grund und Boden. Der entfesselte Niederländer drosselte erst in der Endphase mit deutlichem Vorsprung das Tempo, während das Feld hinter ihm aufgefädelt seine Runden zog.
Verstappen: Warum der Sieg bei der Kart-WM 2013 über allem steht
"Das ist meine schönste Erinnerung, denn ich habe immer davon geträumt, den WM-Titel zu holen", erzählt Verstappen. "Ich habe damals so hart mit meinem Vater gearbeitet, um so einen Erfolg zu erreichen. Er war damals mein Motoren-Tuner, mein Mechaniker. Seit ich vier Jahre alt bin, reisen wir gemeinsam um die Welt. Und dann hole ich den WM-Titel in der Kart-Königsklasse. Das war sehr emotional."
Die damalige Sternstunde hat sich nicht nur in das Gedächnis von Max Verstappen eingebrannt, sondern auch in das seines späteren Toro-Rosso-Teamchefs Franz Tost. "Ich verfolge seine Karriere, seit mir Jos Verstappen seinen Sohn Max vorgestellt hat. Er war damals noch Kartfahrer. Und als er damals den WM-Titel in Varennes holte, war ich tief beeindruckt." Eineinhalb Jahre später gab der damals 17-Jährige im Team des Österreichers sein Formel-1-Debüt.
Sepang 2017: Neues Gefühl in der Formel 1
Trotz allem ist Verstappen mit seiner Leistung in Sepang hochzufrieden, zumal er sich bereits die gesamte Woche nicht ganz fit gefühlt hat. "Es war ein gutes Gefühl, dass ich immer schneller fahren konnte, wenn ich musste. Dieses Gefühl hatte ich in meiner Formel-1-Karriere noch nie. Das war großartig."
Dazu kommt, dass Verstappen vor dem Triumph eine Durststrecke von zwölf Rennen ohne Podestplatz, dafür aber mit sieben Ausfällen erlebte. "Bis jetzt war es wirklich eine Saison zum Vergessen", blickt der Red-Bull-Pilot, der am Samstag seinen 20. Geburtstag feierte, zurück. "Hoffentlich läuft es ab jetzt wieder. Ich sage nicht, dass wir jedes Rennen gewinnen werden, aber zumindest ein paar ordentliche Punkteplatzierungen wären schön."