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Renault: Hülkenberg happy, Palmer motzt über Journalisten
Während der Deutsche mit Startplatz acht gut leben konnte, hatte sein erneut langsamerer Stallgefährte ein Hühnchen mit den Medienvertretern zu rupfen
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg und seine Renault-Mannschaft wurden ihrem Dauerziel, sich als ärgster Verfolger der drei Topteams zu etablieren, nicht gerecht. Dennoch konnte der Deutsche mit Rang acht in der Qualifikation zum Malaysia-Grand-Prix am Samstag gut leben. Er sei "eigentlich ganz zufrieden" mit seinem Abschneiden, bilanziert Hülkenberg. Er musste Esteban Ocon (Force India) und Stoffel Vandoorne (McLaren) im Kampf der Mittelfeldteams den Vortritt lassen. Immerhin nur zwei Autos.
© xpbimages.com
Nico Hülkenberg war schon mal stärker, in den Trainings aber deutlich langsamer Zoom Download
Denn bis zum Zeittraining lief es für Renault nicht. Hülkenberg spricht von Problemen mit der Balance: "Wir waren uns nicht sicher, ob wir es in Q3 schaffen." Doch die Entwicklung der Strecke half, den R.S.17 in Schuss zu bringen. Mit sukzessive mehr Grip schob sich Hülkenberg auf 0,025 Sekunden an Ocon heran, obwohl er im Schlussabschnitt des Qualifyings nur eine schnelle Runde fuhr. "Aber wir können mit der Ausgangslage immer noch ein gutes Rennen fahren", findet er.
Teamkollege Jolyon Palmer sorgte erneut für eine Enttäuschung. Nur Platz zwölf. Dem Briten wurde zum Verhängnis, was Hülkenberg half: "Die Strecke hat sich rasch entwickelt. Wir sind etwas hinterhergehinkt und hatten viel Untersteuern", ärgert er sich über ein ausbaufähiges Set-up, verteidigt aber seine Leistung: "Meine Runde, die war sauber! Wir waren schon mit dem Training nicht zufrieden. Wegen eines Defekts am elektronischen Bremspedal bin ich durch den Kies gedonnert."
Die Worte des für 2018 geschassten Palmer kommen nicht von ungefähr. In Singapur gingen ihm die Journalisten auf den Zeiger, als sie sich über seine mögliche Ablösung durch Carlos Sainz erkundigten. Er spricht von "nervigen" Momenten. "Vier Tage hat mich jeder gefragt: 'Ist es dein letzter Donnerstag? Letzter Freitag? Letzter Samstag? Letzter Sonntag? Nein, ist es nicht!'", rollt Palmer mit den Augen. "Warum musste ich es jeden Tag erzählen? Es war verdammt langweilig."
Auch Bemerkungen seines Teamchefs Cyril Abiteboul, der ihn mit den ersten WM-Punkten in Singapur aus dem Dornröschenschlaf gerissen sieht, scheinen Palmer nicht erfreut zu haben: "Das war kein Weckruf. Es hat mir Selbstvertrauen gegeben, wie es jedem anderen auch Selbstvertrauen gegeben hätte", mokiert er sich und hat die Nase voll davon, nicht mehr Zeitung lesen oder im Internet surfen zu können: "Es wäre schön, wenn ich nicht immer alles abdrehen müsste", unkt Palmer.
Zurück zu Hülkenberg: Renaults Speerspitze hat Vandoorne und Ocon im Visier, glaubt jedoch an ein Überholproblem in Sepang, weil die Geraden auf flüssige Kurven folgen - Gift für die Aerodynamik, wenn man hinterherfährt. Trotzdem hofft er nicht auf Regen. "Jetzt, wo unser Auto mit immer mehr Grip auf der Strecke besser zu werden scheint, wäre das vielleicht gar nicht so gut."