• 17. September 2017 · 17:33 Uhr

Zum dritten Mal Zweiter: Daniel Ricciardo kämpft mit Getriebe

Daniel Ricciardo wurde zum dritten Mal bei der Formel 1 in Singapur hintereinander Zweiter - Horner und er sind sich uneins über die Tragweite eines Getriebeproblems

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag noch Topfavorit auf den Sieg, am Samstag von Sebastian Vettel geschlagen, am Sonntag zum dritten Mal hintereinander Zweiter auf dem Marina Bay Circuit. Daniel Ricciardo ist angefressen, dass es in Singapur einfach nicht klappen will: "Ich kann dieses blöde Ding einfach nicht gewinnen, obwohl ich es immer wieder versuche!" Was er den zahlreichen australischen Fans verschweigt: Er musste im Rennen ein Getriebeproblem managen, weshalb er Lewis Hamilton weder im Nassen noch im Trockenen attackieren konnte. (So lief der Große Preis von Singapur 2017)

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Daniel Ricciardo brachte eine Heldentat fertig, war aber trotzdem enttäuscht Zoom Download

Teamchef Christian Horner kann es gar nicht glauben, dass Ricciardo es überhaupt geschafft hat, das Auto ins Ziel zu bringen. "Wir haben schon vor dem ersten Safety-Car Öldruck im Getriebe verloren und dachten, wir würden es lediglich bis zur Rennhälfte schaffen", sagt er gegenüber 'Sky'. Streng genommen dürfte er das zweite Safety-Car für den Unfall von Daniil Kwjat gemeint haben, da er Ricciardo dafür auszeichnet, mit dem Problem noch für etwa 90 Minuten umgegangen zu sein.

Er lobt den Australier über den grünen Klee: "Daniel hatte die Instruktion, mit diesem Problem umzugehen. Dadurch musste er einiges an Speed opfern. Er hat das unglaublich gut gemacht und es fertig gebracht, das Fahrzeug weitere 90 Minuten lang so zu schonen, dass er es ins Ziel geschafft hat. Es ging nur darum, das Auto über die Ziellinie zu bringen. In Runde 15 standen wir kurz davor, beide Autos zu verlieren. Somit nehmen wir diesen zweiten Platz gerne mit." (Ergebnis des Formel-1-Rennens in Singapur 2017)

Ricciardo: Problem hat uns nicht den Sieg gekostet

Sein Fahrer hingegen spielt das Problem herunter: "Ich musste in einigen Situationen das Auto wegen dem Getriebe schonen, aber das hat unser Rennen nicht wirklich beeinträchtigt. Das war nicht der Grund, dass wir hier Zweiter geworden sind." Ein interessanter Widerspruch zu Horner, für den es um Leben und Tod des Autos ging. Nur auf dem Podium sagt der 28-Jährige verklausuliert: "Ich muss zufrieden und dankbar für diesen Podiumsplatz sein."


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Er erklärt, wie er mit dem Problem umgegangen ist: "Ich wurde angewiesen, ein paar Short Shifts zu machen und musste das bis zum Ende durchziehen. So bin ich mit der Sache umgegangen und das ist das, was ich sagen kann. Was der Grund genau war, kann ich nicht sagen."

Die Enttäuschung überwiegt bei ihm: "Es ist schon enttäuschend, dass es mit dem Sieg wieder nicht geklappt hat." Schon 2014 war er im südostasiatischen Stadtstaat Dritter, es folgten zwei zweite Plätze. Den Trend konnte er nicht fortsetzen, sein erster Singapur-Sieg muss weiter warten. "Es macht mir wirklich großen Spaß hier, aber wir hatten nicht die Pace, die wir am Freitag hatten", hadert er. "Es fiel uns schwer, die Reifen zu schonen. Wenn ich mal eine gute Rundenzeit fahren konnte, ist es mir nicht gelungen, sie konstant zu wiederholen. Lewis hatte immer eine Antwort parat."

Schlechter Start rettet Ricciardo vor Unfall

Christian Horner ist sich ebenfalls nicht sicher, ob es ohne das Getriebeproblem für den Sieg gereicht hätte: "Wir wären sicher dichter dran gewesen und hätten etwas mehr Druck machen können. Aber die Bedingungen heute waren völlig anders. Der Regen, der fehlende Gummiabrieb und dann war es auch noch kühler als am Freitag... Mercedes und speziell Lewis hatten einen sehr starken Tag heute. Valtteri (Bottas) konnten wir ja in Schach halten."

Besonders bitter: Daniel Ricciardo weiß, woran es gelegen hat. "Wenn wir das Rennen noch einmal fahren können, wüsste ich bereits, was wir am Set-up des Autos hätten tun können", ist sich der Red-Bull-Pilot sicher. "Es hätte uns bei diesen Bedingungen geholfen, wenn wir einen anderen Weg eingeschlagen hätten. Wir sind ja hier noch nie im Nassen gefahren. Es war zu Beginn echt rutschig, gerade auf den farbigen Abschnitten. Das Auto rutscht und hat schlagartig wieder Grip, das ist schon sehr knifflig."

Sein Rennen fing gar nicht gut an: Ricciardo hatte einen äußerst mäßigen Start und kam nicht richtig von Fleck. Letztlich sollte ihn allerdings genau das retten (Alles zum Startunfall beim Großen Preis von Singapur): "Es war gut, dass ich einen schlechten Start hatte, sonst wäre ich da mitten hinein geraten. Ich weiß nicht, wer da Schuld hatte; es sah so aus, als wollten drei Autos gleichzeitig in die erste Kurve." Trotzdem kostete ihn der schlechte Start den Platz an Lewis Hamilton, an dem er im gesamten Rennen nicht mehr vorbeikommen sollte.

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