Sauber-Team ärgert sich über Boxenstopp-"Systemfehler"
Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson haben nicht vom Chaos beim Singapur-Grand-Prix profitieren können - Falsche Strategien und ein kurioser Fehler ärgern Sauber
(Motorsport-Total.com) - Darauf warten besonders die Nachzügler-Teams: Regen, Chaos und viele Ausfälle. Doch Sauber hatte beim schwierigem Singapur selbst seine Probleme. Am Ende kam nur Pascal Wehrlein als Zwölfter und Letzter ins Ziel. Marcus Ericssons Rennen war schon gelaufen, bevor er selbstverschuldet in der Mauer landete.
Als es kurz vor dem Rennen zu regnen anfing, macht das Team den ersten Fehler: Sie zogen beiden Autos die Regenreifen auf. Schnell zeigte sich, dass der Intermediates die bessere Wahl gewesen wäre, aber Sauber zog sogar noch einen weiteren Satz Regenreifen auf. Auch die spätere Strategieänderung verlief nicht ohne Probleme. Außerdem kam es zu Ablaufprobleme in der Boxengasse.
"Marcus und Pascal waren auf Regenreifen, als wir uns dazu entschieden haben, die Strategien für beide Fahrer anzupassen", erklärt Teamchef Frederic Vasseur. "Marcus wechselte auf Intermediate-Reifen, während wir bei Pascal einen Wechsel auf Trockenreifen vornehmen wollten. Leider haben sich die Streckenverhältnisse nicht - wie zunächst erwartet - verbessert."
Fotostrecke: GP Singapur, Highlights 2017
Wie gewonnen, so zerronnen: Als Favorit ins Wochenende gestartet, platzt Sebastian Vettels Traum vom fünften Sieg in Singapur schon am Start. Jacques Villeneuve findet: "Daran ist nur er selbst schuld. So fahren die Jungs in der Formel 3." In der WM fehlen sechs Rennen vor Schluss plötzlich 28 Punkte auf Lewis Hamilton. Fotostrecke
"Es war ein recht chaotisches Rennen", klagt Wehrlein. "Als die Strecke nicht wie erwartet abtrocknete, kam der Wechsel auf Intermediate-Reifen zu spät. Im Anschluss verlor ich dann wegen blauer Flaggen mehr und mehr Zeit."
Ericsson früherer Stopp brachte ihm auch herzlich wenig, denn schon sein zweiter Stopp dauerte viel zu lang. "Bei Marcus' Boxenstopp ist ein Systemfehler aufgetreten, der dann dazu führte, dass es zu einem Missverständnis kam", so Vasseur. "Es war ein sehr enttäuschendes Rennen für uns. Wir müssen die Prozesse genau analysieren, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen werden."
"Das heutige Rennen war schwierig - nicht zuletzt wegen der Wetterverhältnisse, die uns hier in Singapur zu schaffen machten", berichtet Ericsson selbst. "Zu Beginn des Rennens waren meine Rundenzeiten ganz in Ordnung. Doch dann habe ich wegen eines Zwischenfalls beim Boxenstopp viel Zeit verloren."
Für seinen Fahrfehler und das Auslösen einer dritten Safety-Car-Phase kann er sich nur entschuldigen: "Ich habe alles gegeben, um wieder Zeit gutmachen zu können. Leider bin ich dann über das Limit hinausgegangen und aus dem Rennen ausgeschieden. Im Großen und Ganzen war der Singapur GP eine Enttäuschung."