Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Verständnis für den Rookie: Warum Lance Stroll schwimmt
Williams-Rookie Lance Stroll hat sich mit dem Straßenkurs in Singapur noch nicht anfreunden können - Ist der schlechte FW40 schuld?
(Motorsport-Total.com) - Auf Regen folgt normalerweise Sonnenschein - nicht so bei Lance Stroll. Der Williams-Rookie zahlt in Singapur gerade jede Menge Lehrgeld. In Monza noch der gefeierte Qualifying-Held, ging es für ihn auf dem berüchtigten Straßenkurs nur in die vorletzte Startreihe. Williams' Technischer Direktor Paddy Lowe zeigt dafür Verständnis.
"Lance musste sich an diesem Wochenende erst einmal an die Strecke gewöhnen", sagt er nach der Qualifikation für den Singapur-Grand-Prix. "Das kann man ja nicht vorher testen. Einen Teil des ersten Trainings musste er schon aussetzen, weil es einen Getriebeschaden gab. Das Qualifying war besonders schwierig. Es lag noch viel Dreck von den Rahmenrennen herum. Das war für ihn eine steile Lernkurve."
Beim Italien-Grand-Prix war Stoll neben Lewis Hamilton von Startpatz zwei ins Rennen gegangen. Er war unter regnerischen Bedingungen über eine Sekunde schneller als sein erfahrener Teamkollege Felipe Massa. In Singapur herrschen ganz andere Bedingungen: es ist heiß, es ist dunkel, es prasselt Flutlicht nieder. Stroll war am Samstag sieben Zehntelsekunden langsamer als Massa.
"Ich habe gemerkt, dass wir es nicht aus Q1 schaffen. Deswegen habe ich noch mehr gepusht und angefangen, Fehler zu machen", erklärt er. "Wenn das Auto nicht konkurrenzfähig ist und man trotzdem versucht, etwas Besseres herauszuholen, dann geht es manchmal nach hinten los. Genau das ist heute passiert. Wir haben im Qualifying auf einmal versucht, die Reifen ganz anders vorzubereiten und haben noch ein paar andere Sachen ausprobiert. Ich habe dazu noch das Auto überfahren."
Als Rookie im zarten Alter von nur 18 Jahren werden dem Kanadier die Fehler leichter verziehen. Auf Ursachenforschung muss dennoch gegangen werden. An der Strecke soll es nicht liegen. "Jede Strecke hat ihre Herausforderungen. Physisch ist es hier natürlich schwierig mit der Hitze und weil man die ganze Runde über beschäftigt ist. Ich würde aber nicht sagen, dass es hier viel schwieriger ist als auf anderen Strecken."
Die mangelnden Erfahrung könnte schon eher zum Tragen kommen. Zwar ist Stroll in der begünstigten Lage, sich dank seines vermögenden Vaters schonmal private Test mit älteren Boliden leisten zu können. Mit allzu viel Eingewöhnungszeit und Trainingsrunden will er sich aber mittlerweile gar nicht mehr aufhalten. Selbst in Monza, wo Bedingungen herrschten, an die sich Stroll nun wirklich noch nicht gewöhnen konnte, schlug er blind zu - und das mit Erfolg.
"In Monza wollten wir ihm am Samstag im Training noch einen zusätzlichen Reifensatz zum Trainieren bereitstellen", verrät Lowe. "Aber er meinte: 'Den spare ich mir lieber fürs Qualifying auf'."