"In your face": Hülkenberg jubelt über Erfolg gegen McLaren
Für Nico Hülkenberg ist es ein großer Erfolg gewesen, die McLaren im Qualifying von Singapur geschlagen zu haben - Das soll auch am Sonntag wieder gelingen
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat sein Ziel für den heutigen Samstag erreicht. Im Qualifying der Formel 1 in Singapur fuhr der Renault-Pilot zu Platz sieben und war damit wieder einmal "Best of the Rest" hinter den drei Topteams. "Wir haben die Pole-Position in unserer Welt. Ich bin glücklich darüber", lacht er. Glücklich ist er auch darüber, dass er McLaren im Duell bezwingen konnte. Diese hatten in Q1 und Q2 die Oberhand, "aber dann habe ich in der letzten Runde von Q3 noch etwas aus dem Ärmel gezogen", grinst er.
Um 0,166 Sekunden blieb Hülkenberg vor Fernando Alonso und konnte damit seinen Hauptrivalen für Singapur erst einmal hinter sich halten. Wie wichtig das für ihn war, zeigte er seinem Team nach der Zieldurchfahrt. Als man ihm sagte, dass er vor beiden McLaren steht, jubelte er: "Fuck yeah baby, in your face!" - Das muss man wohl nicht übersetzen.
"Ja, das war ziemlich gut", lacht er im Nachhinein darauf angesprochen. "Wir hatten einen interessanten Kampf, und ich hatte das definitive Ziel, vor ihnen zu stehen und Platz sieben zu belegen. Von daher war es ziemlich zufriedenstellend, sie in der letzten Runde zu kassieren." Das ist auch für morgen das Ziel, doch Hülkenberg ist zuversichtlich: "Wenn wir am Start vorne bleiben, haben wir das glaube im Griff. Nicht komfortabel, aber im Griff."
Kein Gedanke an das Podest
Das Ziel für den morgigen Sonntag ist klar: Wieder Best of the Rest werden. Alles andere ist eine Zugabe. Das Paket dafür habe man auf alle Fälle, meint der Deutsche, der sich morgen einen Rekord sichern könnte. Kommt er nicht auf das Podest, löst er Adrian Sutil als Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Starts ohne Top-3-Ergebnis ab. "Auf den bin ich ganz heiß, und den lasse ich mir auch nicht nehmen", nimmt es Hülkenberg mit Humor.
Fotostrecke: Top 10: Die meisten F1-Starts ohne Podest
10. Vitantonio Liuzzi - 80 Rennen: Der ehemalige Red-Bull-Junior fährt zwischen 2005 und 2011 80 Grands Prix, steht dabei aber nie auf dem Podest. Mit Red Bull, Toro Rosso, Force India und HRT kämpft er maximal um hintere Punkteränge und hat zwei sechste Plätze als bestes Ergebnis zu Buche stehen. Fotostrecke
Doch Singapur bietet im Normallfall immer eine der besten Chancen auf ein überraschendes Ergebnis. Auf keiner anderen Strecke ist die statistische Wahrscheinlichkeit auf den Einsatz von Bernd Mayländer höher als in Singapur, was Mittelfeld-Teams durchaus eine Möglichkeit einräumt. Doch vom Podium träumt Hülkenberg nicht: "Nein, ich träume immer realistisch. Klar kann alles mal passieren, aber das mit dem Safety-Car ist eine Lotterie hier", winkt er ab.
"Es kann perfekt für einen kommen, es kann komplett gegen einen kommen. Ich mache mich da nicht verrückt", sagt der Deutsche weiter und will das Schicksal in seine eigene Hand legen: "Wir müssen uns einfach gut vorbereiten und unsere Szenarien kennen und dann einfach auf die Rennumstände reagieren."
Palmers Reifen brechen ein
Teamkollege Jolyon Palmer musste derweil die nächste teaminterne Niederlage einstecken. Der Brite landete auf dem elften Platz und hadert damit, dass er Q3 um einen Rang verpasste: "Es sah eigentlich ganz gut aus, dass ich es schaffen würde, aber in den letzten Kurven habe ich die Hinterreifen komplett verloren", seufzt er. Warum das so war, das ist für Palmer jedoch ein Rätsel, nachdem er in Q1 noch den überraschenden siebten Platz belegt hatte.
Er ist sich sicher: "Wenn ich die Runde normal hätte beenden können, wäre ich mit Sicherheit in den Top 10 gewesen." Dort möchte er dann aber morgen hin und sein erstes Punkteergebnis einfahren. Dass Renault die Pace dafür hat, daran glaubt er auf jeden Fall. "Der Start wird wichtig sein, dann haben wir die Pace dafür. Natürlich kommen auch Strategie und Safety-Car dazu, aber alles ist bereitet, um ein potenziell gutes Rennen zu haben."