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Macht des Renault-Konzerns: Hülkenberg optimistisch für 2018
Nico Hülkenberg fühlt sich bei Renault noch immer pudelwohl und hat schon für den Singapur-Grand-Prix große Pläne - Was ihn so optimistisch stimmt
(Motorsport-Total.com) - Als Nico Hülkenberg sich im vergangenen Jahr dazu entschieden hat, vom Privatteam Force India zum Werksteam Renault zu wechseln, hat er bei den Erwartungen selbst auf die Bremse gedrückt. Die Franzosen bräuchten Zeit, um es wieder an die Spitze zu schaffen und man müsse noch Jahre auf realistische Siegchancen warten. So langsam bläst Hülkenberg aber zum Angriff. Schon beim Singapur-Grand-Prix an diesem Wochenende soll der Knoten platzen. Die Pole-Position hinter den Topteams soll schon drin sein und die Entwicklung nun doch schnell gehen.
"Der Fortschritt hat die Erwartungen übertroffen", jubelt der Emmericher. "Das freut mich besonders. Das Team hat tolle Arbeit geleistet. Ich hätte gedacht, dass es länger dauert, sich weiterzuentwickeln. Und es geht weiter. Vor ein paar Tagen erst war ich in der Fabrik und es ist wirklich ermutigend zu sehen, wie viel dort vor sich geht. Es herrscht dort eine gute Atmosphäre und jeder arbeitet hart. Das geht alles in die richtige Richtung."
"Man sieht es, wenn man in Enstone oder Viry ist: Es wird angebaut, modernisiert, es werden immer wieder neue Leute eingestellt - es wird einfach Gas gegeben", erklärt Hülkenberg. "Das Team wächst. Da merkt man einfach die macht eines solchen Konzerns."
Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1
Grand Prix von Großbritannien 1977 in Silverstone: Mit Jean-Pierre Jabouille gibt der französische Automobilhersteller Renault sein Formel-1-Debüt. Es handelt sich um einen Werkseinsatz mit zunächst einem Boliden. Beim Debüt startet Jabouille von Position 21, fällt im Rennen aber aufgrund eines defekten Turboladers aus. Auch bei vier weiteren Starts in der Saison 1977 sieht der gelbe Renault RS01 die Zielflagge nicht. Fotostrecke
Renault war nach der Übernahme von Lotus und dem Comeback als Werksteam 2016 noch am Ende des Feldes herumgekrebst. Mit insgesamt nur acht Punkten konnte sie gerade einmal Platz neun unter den Konstrukteuren erreichen. Auch zu Beginn der laufenden Saison sah es noch mau aus - dann kam die Initialzündung.
"Wir haben es seit Silverstone in den Griff bekommen", so Hülkenberg. "Das Auto hat seitdem einen großen Schritt gemacht. Vorher waren langsame Streckenabschnitte unser Angstgegner. In den schnellen Kurven sind in diesem Jahr wahrscheinlich alle Autos gut, weil es so viel Abtrieb gibt. Aber wenn man erst einmal ein gutes Auto hat, dann wird das auch schnell zu einem guten Allrounder. Egal wie die Strecke dann ist und die Kurven wirken - man kommt überall gut zurecht."
Auch, oder gerade in Singapur stehen die Zeichen daher nicht schlecht. Grund genug für den 30-Jährigen, zum Angriff zu blasen. "Unser Ziel ist es, an diesem Wochenende das viertbeste Team zu werden und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Topteams werden noch zu weit entfernt sein. Aber wir müssen um alles kämpfen, was sich dahinter abspielt."
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Singapur
Bereits zum zehnten Mal findet der Große Preis von Singapur im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft statt. Seit 2008 wurde das Rennen in jedem Jahr abgehalten. Fotostrecke
Allerdings erwartet Hülkenberg auch, es mit ebenso motivierter Konkurrenz zu tun zu bekommen: "Wenn alle ins Ziel kommen ist Platz sieben das Beste, was wir erreichen können. Das ist natürlich nicht einfach und müssen schon dafür arbeiten - nichts kommt von alleine. Ich denke, McLaren könnte ein ernster Gegner werden. Das ist hier wirklich keine Motoren-Strecken und sie haben ein sehr gutes Auto - wahrscheinlich sogar einen Tick besser als unseres. Sie haben nur den schlechteren Motor - von der Balance sind wir uns also wahrscheinlich nah."
Hülkenberg freut sich auf diese Herausforderung - und den Rest der Saison. Monza sei die ausgemachte Angststrecke gewesen, "bei allem, was jetzt noch kommt, bin ich entspannt", versichert er. Da kann man auch gleich noch ein neues Saisonziel unterstützen: Platz fünf unter den Teams.
"Ich denke, das können wir schaffen. Es häng natürlich davon ab, was passiert, was die anderen machen - was zum Beispiel Perez und Ocon machen. Da gibt es viele Faktoren. Aber rein von der Performance und dem Paket, was wir für letzten sieben Rennen haben, da glaube ich daran, dass das noch drin ist."
Renault liegt derzeit auf Platz acht mit 34 Punkten. Haas hat nur einen mehr. Toro Rosso hätte man mit sechs weiteren Zählern in der Tasche und bis zu Williams auf Rang fünf sind es noch 21. Nur Force India wäre mit einem Abstand von 78 Punkten ein utopisches Ziel.
Und dann kann sich die Konkurrenz für die kommende Saison schon einmal warm anziehen, wenn man Hülkenberg berichten Glauben schenken will. Vor allem, wenn mit etwa Carlos Sainz noch ein weiterer Punktegarant an die Stelle von Jolyon Palmer tritt. "Es gibt jetzt schon großes Interesse daran, zu Renault zu wechseln", weiß Hülkenberg, wie beliebt ein Platz an seiner Seite ist. "Wenn wir und noch mehr weiterentwickeln, dann wird sich das sicherlich noch mehr steigern."