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Arrivabene trotz Teamtaktik-Vorwurf: "Träume von Kimis Sieg"
Teamchef Maurizio Arrivabene träumt laut eigenen Angaben von Siegen durch Kimi Räikkönen, obwohl Ferrari in Monaco und Ungarn Stallorder vorgeworfen wurde
(Motorsport-Total.com) - Ferrari feierte dieses Wochenende in Maranello sein 70-jähriges Bestehen: mit illustren Gästen von Niki Lauda über Jean Alesi oder Rene Arnoux bis zu Ex-Boss Jean Todt. Da dürfen auch schöne Worte nicht fehlen. Auf die Frage, ob er Kimi Räikkönen Siege zutraue, antwortet Ferrari-Teamchef Arrivabene: "Er hat in Monaco gezeigt, dass er dazu in der Lage ist. Und auch in Ungarn hätte er es fast geschafft. Es würde mich freuen, wenn Kimi noch diese Saison ein Rennen gewinnt."
Das wäre für ihn "ein Traum, denn er hat in den vergangenen drei Jahren so hart gearbeitet. Wenn er gewinnt, würde mich das glücklich machen." Eine Aussage, die für Räikkönens Ohren wie blanker Hohn geklungen haben muss, denn der Finne durfte sich tatsächlich in Monaco und Ungarn hervorragende Siegchancen ausrechnen, zog aber jeweils durch eine unglückliche Strategie den Kürzeren.
Nach dem Grand Prix von Monaco soll es deswegen sogar zu einem Wutausbruch Räikkönens gekommen sein. Das Mienenspiel des Routiniers bei der Siegerehrung sagte aber ohnehin alles: Er hatte den Grand Prix angeführt, verlor aber die Führung durch seinen Boxenstopp, während das Team den in der WM führenden Teamkollegen erst deutlich später hereinholte. "Ich kann verstehen, dass Kimi nicht glücklich ist", meinte Vettel nach dem Rennen. "Ich würde mich zu 100 Prozent genauso fühlen." Das Wort Stallorder war in aller Munde.
In Ungarn vereitelte Ferrari Räikkönen erneut den 21. Sieg in seiner Karriere. Diesmal lag Räikkönen nach dem Start auf Platz zwei, doch Vettel bekam schon nach wenigen Runden Probleme mit der Lenkung seines Ferrari. Diesmal holte das Team Vettel, der nicht mehr das volle Tempo gehen konnte, zuerst zum Boxenstopp, um nur eine Runde später auch Räikkönen hereinzubeordern.
"Ich hätte noch länger draußen bleiben können, denn meine Supersoft-Reifen waren noch in Schuss", ärgerte sich Räikkönen nach dem Rennen. "Ich vermute, sie hatten ihre Gründe, mich reinzuholen."
Aus Teamsicht ergab es tatsächlich Sinn, dass Vettel im Endergebnis vor Räikkönen landet, da sich der Weltmeister des Jahres 2007 durch technische Defekte und mäßige Ergebnisse schon zu Saisonbeginn einen großen Punkterückstand in der WM einhandelte. Man darf also gespannt sein, wie der Ferrari-Kommandostand reagiert, sollte Räikkönen bei den verbleibenden sieben Rennen noch einmal direkt vor Vettel in Führung liegt.