Verstappen hadert mit Plattfuß-Pech: "Alles war vorbei ..."
Max Verstappen bekam in Monza wieder einmal nicht das erhoffte Ergebnis, weil er sich mit Felipe Massa anlegte und einen Plattfuß bekam - Ist das noch Pech?
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen bleibt das Pech weiterhin treu. Während sein Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo beim Großen Preis von Italien zu Rang vier rast, ist das Rennen des Niederländers erneut früh gelaufen. Zwar musste Verstappen diesmal keinen Ausfall hinnehmen, doch nach einer Kollision mit Felipe Massa und einem erlittenen Plattfuß waren alle Chancen auf ein gutes Ergebnis dahin. Der Youngster wurde Zehnter.
"Ja, das ist richtig gut. Ein Punkt. Schön", rollt Verstappen mit den Augen. "Mein Rennen war nach drei Runden praktisch gelaufen. Wir sind mit den Soft-Reifen losgefahren, aber natürlich musste ich mir einen Plattfuß einfangen, sodass wir zwei Stopps machen mussten", hadert er. Die Schuld für die Kollision sieht Verstappen eher bei seinem Unfallgegner Felipe Massa.
"Auf der Geraden war ich vorbei, aber beim Bremsen für die Kurve war er wieder daneben gekommen und hat mich neben die Strecke gedrückt", schildert der Niederländer. "Dann haben wir uns berührt, ich habe einen Plattfuß bekommen und alles war vorbei." Massa konnte hingegen weiterfahren und fasste keine Strafe seitens der Rennkommissare auf - was Verstappen auch herzlich schnuppe ist: "Mein Rennen war vorbei. Ob er dann eine Strafe bekommt oder nicht, ist mir egal."
Pace gut genug für das Podium?
Auch bei seinem Red-Bull-Team hadert man mit der Situation. Zwar wollen weder Teamchef Christian Horner noch Motorsportberater Helmut Marko Massa eine Schuld einräumen (Stichwort: "Rennzwischenfall"), doch man ärgert sich wieder einmal über das Pech und eine verpasste Chance: "Das Pech war, dass Max einen Reifenschaden davongetragen hat. Der ist momentan in keiner guten Phase", seufzt Marko.
Natürlich darf man hinterfragen, ob es überhaupt noch Pech ist, wenn es einen Fahrer bei einer Kollision erwischt. Experte Niki Lauda würde eher Verstappen hinterfragen: "Er fährt auf seine Art und haut damit Punkte weg. Irgendwann muss er sich entscheiden, was wichtiger ist", kritisiert er den Niederländer. Doch Laudas Landsmann Marko winkt ab: "X andere haben das Gleiche gehabt und es ist nichts passiert."
Fakt ist: Fortan war Verstappen erst einmal Letzter und lag gute 50 Sekunden hinter dem Feld zurück. Der 19-Jährige kämpfte sich immerhin noch mit einer starken Pace auf Rang zehn, doch man darf sich fragen, wo Verstappen ohne die Kollision hätte landen können. Im Team ist man sich sicher, dass es ganz weit nach vorne gegangen wäre: "Ohne das wäre Max auf das Podium gefahren", sagt Marko. "Max hatte einen guten Start und lag hinter Räikkönen. Hätte er das Manöver gemacht, wäre er sicherlich heute auf dem Podium gewesen", stimmt auch Horner zu.
Horner: Blatt wird sich wenden
Die Pechsträhne von Verstappen geht also auch in Italien weiter, dabei hätte man es eigentlich vorher wissen müssen, wie Teamchef Horner meint: "Max hat das 13. Rennen mit dem RB13 von Rang 13 aus begonnen. Da musste es ja so kommen." In Zukunft will man bei Red Bull alle Leitern und schwarzen Katzen von seinem Fahrer fernhalten. Doch im Ernst: Viel tun, könne man nicht. "Er muss einfach weitermachen wie bisher. Irgendwann wird sich das Blatt wenden. Daran habe ich keinen Zweifel", so der Teamchef.
Und es gibt ja auch positive Dinge zu vermelden: Red Bull schien heute in Monza das zweitschnellste Auto zu haben, Verstappen konnte die Pace seines Teamkollegen mitgehen, und mit Singapur steht ein Rennen an, bei dem Red Bull zu den Favoriten gehört. Und immerhin gab es statt einer Nullnummer noch einen Zähler - oder wie Verstappen mit monotoner Stimme sagen würde: "Ja, das ist richtig gut. Ein Punkt. Schön."