Neuer Asphalt in Monza: Im Regen ein Problem für die Reifen?
In Monza gibt es in diesem Jahr partiell einen neuen Asphalt, was laut Pirelli aber kein Problem darstellen soll - Im Regen könnte sich das allerdings ändern ...
(Motorsport-Total.com) - Die Rennstrecke in Monza hat einen neuen Asphalt bekommen - zumindest teilweise. In diesem Jahr finden die Formel-1-Piloten eine erneuerte Asphaltdecke auf der Zielgeraden und in der Boxengasse vor, der Rest der Strecke blieb zunächst einmal unangetastet. Das hat zur Folge, dass sich die Teams - und vor allem Reifenhersteller Pirelli - nun auf zwei unterschiedliche Oberflächen einstellen müssen. Laut Pirellis Mario Isola ist das aber kein Problem - solange es trocken bleibt.
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Unterschiedlicher Asphalt in Monza: Ein Problem für die Teams und Pirelli? Zoom Download
"Sie haben den Asphalt vom Ausgang der Parabolica bis zur ersten Schikane erneuert", verrät er und erklärt: "Im Vergleich zum älteren Asphalt ist die Rauheit ganz anders. Es ist viel glatter." Während Pirelli den "alten" Asphalt intern mit einer Rauheit von 120 Prozent bewertet, liegt der Wert der neuen Oberfläche nur bei 60 Prozent. Bei Pirelli schaute man sich das am Freitag daher ganz genau an.
"Wir wollten das Griplevel überprüfen, denn wenn es so einen großen Wechsel bei der Rauheit gibt, dann kann ein Teil der Oberfläche viel rutschiger sein als der Rest der Strecke", erklärt Isola und ergänzt: "Wir haben mit den Teams gesprochen, und sie haben gesagt, dass der Grip okay ist - auch im neuen Abschnitt." Er erwartet daher auch "keine Probleme beim Start" am Sonntag durch durchdrehende Räder.
"Die Boxengasse hat den gleichen Asphalt. Aber laut den Informationen, die wir gesammelt haben, ist der Grip gut", versichert er. Trotzdem stellen Pirelli die Bedingungen vor eine Herausforderung, denn die unterschiedlichen Oberflächen erhitzen sich auch unterschiedlich schnell. "Wenn wir da messen, wo er ganz schwarz (neu; Anm. d. Red.) ist, riskieren wir, dass die Messung nicht komplett repräsentativ ist", erklärt Isola.
Der neue Asphalt habe sich am Freitag schneller erwärmt als der alte. "Das bedeutet, dass dieser spezielle Teil des Asphalts beim Anbremsen auf die erste Schikane heißer sein wird, als der Rest der Strecke", schildert Isola die Problematik und erklärt: "Aber man kommt von einer langen Geraden, man kühlt die Reifen, und ich denke nicht, dass es das Verhalten oder die Performance der Reifen beeinflussen wird."
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Monza
Der Italien-Grand-Prix wird zum 68. Mal ausgetragen. Seit Gründung der Formel-1-Weltmeisterschaft im Jahr 1950 war das Rennen immer im Kalender, und nur einmal wurde es nicht in Monza ausgetragen. Also die Traditionsstrecke vor den Toren Mailands 1980 renoviert wurde, zog das Rennen nach Imola um. Fotostrecke
Doch aufgepasst: Im Regen könnte sich der Asphalt noch einmal ganz anders verhalten. "Ich weiß nicht, wie es am Nassen aussieht. Bei nassen Bedingungen könnte sich die Situation natürlich ändern", grübelt Isola. Und genau das könnte im Samstag im Qualifying der Fall sein. Nach starken Regenschauern am Vormittag konnte bereits das dritte Freie Training nicht pünktlich um 11:00 Uhr starten.
Sollte es am Sonntag trocken bleiben, rechnet Isola übrigens mit einer unspektakulären Einstoppstrategie. "Wir wissen, dass man den Medium-Reifen nicht verwenden wird", erklärt er und verrät, dass er bei allen Fahrern mit einem Start auf Supersoft und dann einem Wechsel auf Soft rechnet. "Ich sehe keinen Grund, warum man Q2 mit dem Soft absolvieren sollte", so Isola. Der Unterschied zwischen Soft und Supersoft soll ungefähr bei 0,7 Sekunden pro Runde liegen.