Red Bull taktiert: Ricciardo und Verstappen kassieren Strafen
Rückversetzung um 20 beziehungsweise 15 Plätze nach dem Monza-Qualifying bestätigt - Auch Carlos Sainz (Toro Rosso) holt frische Antriebskomponenten
(Motorsport-Total.com) - Die Red-Bull-Piloten haben die erwarteten Startplatzstrafen für den Einsatz neuer Antriebskomponenten beim Italien-Grand-Prix kassiert. Wie am Freitag im Nachgang des ersten Freien Trainings in Monza bekannt wurde, muss Daniel Ricciardo nach dem Qualifying 20 Positionen zurück. Stallgefährte Max Verstappen erwischt es mit einer Rückversetzung um 15 Ränge. Hinter der Sache steckt ein taktisches Manöver, um beim kommenden Rennen in Singapur frische Power zu haben.
Ricciardo lässt in Italien seinen fünften Verbrennungsmotor und seinen fünften Turbolader der Saison einbauen. Außerdem zückt der Australier die sechste MGU-H. Verstappen ist ebenfalls beim fünften V6 angelangt, wird aber erst auf die fünfte Hybridkomponente zur Rückgewinnung von Wärmeenergie vertrauen, was ihm die mildere Strafe einbringt. Der vierte Turbolader, der ab dem zweiten Training im Auto des Niederländers werkeln wird, entstammt dem regulären Kontingent.
Ähnlich verfährt Red Bulls Juniormannschaft Toro Rosso mit Carlos Sainz: Der Spanier erhält seinen fünften Verbrennungsmotor, seine fünfte MGU-H und seinen vierten Turbolader, womit er sich eine Strafversetzung um 15 Plätze einhandelt. Die Gelegenheit für taktische Antriebsrochaden ist günstig. In Monza sind die Aussichten mit Renaults PS-Malus getrübt, es lässt sich auf den Geraden aber gut überholen. Da viele Teams so verfahren, fallen die Sanktionen nicht so stark ins Gewicht.
Verstappen warnt aber davor zu glauben, dass es für Red Bull mit frischer Power in Singapur um den Rennsieg ginge: "Es ist schwierig zu sagen, aber wenn man in Spa-Francorchamps acht Zehntelsekunden zurückliegen, dann zaubert man nicht plötzlich in Singapur." Vielmehr rechnet der Teenager mit dem Kampf um einen Podiumsplatz. Er hofft auf das Safety-Car und eine gute Strategie.