• 31. August 2017 · 08:20 Uhr

Monza-Facts: Alles, was du wissen musst!

Warum der heiße Sommer in Italien für Pirelli ein Thema ist und warum Romain Grosjean Monza für eine der tollsten Rennstrecken der Formel 1 hält

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von Italien in Monza. Das Autodromo Nazionale di Monza ist 5,793 Kilometer lang und seit 1950 fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord hält Rubens Barrichello mit einer Bestzeit von 1:20.089 Minuten, aufgestellt 2004 auf Ferrari.

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Pirelli-Infografik vor dem Grand Prix von Italien in Monza 2017 Zoom Download

Mit dieser Artikelreihe, die 2017 jeden Mittwoch oder Donnerstag vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?

Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke) begleitende Informationen. Etwa: In welchem Jahr fand zum einzigen Mal kein Formel-1-Rennen in Monza statt und warum? Oder: Welche Honda-Sternstunde ist in Monza 2017 genau 50 Jahre her?

Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Für das Heimrennen in Monza nominierte Pirelli wie im vergangenen Jahr die Slick-Mischungen Medium, Soft und Supersoft. Diese Auswahl garantiert die optimale Performance im legendären Speed-Tempel sowie die Haltbarkeit, die erforderlich ist, um den enormen Energiemengen standzuhalten, die bei den Höchstgeschwindigkeiten durch die Reifen fließen.

Insbesondere in der Parabolica und der Lesmo werden die Geschwindigkeiten mit den neuen Autos deutlich höher sein als in der Vergangenheit. Weil Italien derzeit einen der heißesten Sommer aller Zeiten erlebt, können die Temperaturen während des Grand Prix von Italien 2017 besonders hoch sein und die Anforderungen an die Reifen noch steigern.

Reifen-Key-Facts

Lange Geraden charakterisieren die Strecke von Monza: Insbesondere aufgrund der mit einem hohen Abtrieb versehenen Autos bedeutet das theoretisch eine niedrigere Rundenzeit als auf anderen Tracks.

In Monza geht es in erster Linie um Längskräfte, Beschleunigung und Bremsen, weniger um Seitenkräfte. Zudem stellen einige große Kerbs die Reifenstruktur mit hohen Belastungsgraden auf die Probe.

Während es in der Curva Grande kaum zu einer Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit kommen wird, werden die Eintrittsgeschwindigkeiten in die Parabolica und die Lesmo um bis zu 30 km/h höher sein als in den Vorjahren.

Die Teams nutzen in Monza generell einen geringen Abtrieb, um möglichst hohe Topspeed-Werte zu erzielen. Infolgedessen können sich Beschleunigungs- und Bremsmanöver als schwierig erweisen.

Im vergangenen Jahr war eine Einstoppstrategie erfolgreich, doch manche Teams nutzten auch Zwei- und Dreistoppstrategien.

Die Strecke in Monza verlangt und belohnt in erster Linie Leistung. Daher wird der Fokus vor allem auf der Performance liegen.

Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 23 psi (Vorderreifen), 21 psi (Hinterreifen).

Limit für den Reifensturz: -3,00 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).


Formel 1 2017: Pirelli erklärt die neuen Reifen

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In der Saison 2017 gibt es in der Formel 1 neue Reifen - Hersteller Pirelli erklärt, was sich in diesem Jahr ändert Weitere Formel-1-Videos

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Bei der neuen Generation der 2017er-Autos wird die Höchstgeschwindigkeit vielleicht etwas geringer beziehungsweise auf dem Niveau des Vorjahrs sein, doch infolge des regelbedingt erhöhten Abtriebs wird mehr Energie durch die Reifen fließen. Die Kombination von Tempo und Abtrieb definiert die Arbeit, welche die Reifen zu verrichten haben."

"Die Auswahl der Reifen für Monza wurde nicht zuletzt mit Blick auf das Risiko der Blasenbildung bei den Reifen entschieden, denn auf der Geraden gibt es mehrere Bremspunkte. Dies bedeutet, dass der gewölbte Schulterbereich des Reifens leicht überhitzen und daher eine im Vergleich zu anderen Strecken erhöhte Blasenbildung aufweisen kann."

"In der Vergangenheit herrschten in Monza unterschiedliche Witterungsbedingungen. Nach einem sehr heißen Sommer spricht viel dafür, dass für das anstehende Rennwochenende hohe Temperaturen zu erwarten sind. Zu testen, inwieweit sie das Verhalten der Reifen beeinflussen, wird wahrscheinlich ein Schwerpunkt des freien Praxis bilden, in dessen Verlauf die Teams verschiedene mögliche Strategien untersuchen werden."

Strecke & Sicherheit

In den Kurven 4, 8 und 11 wurden neue TecPro-Sicherheitsbarrieren eingezogen.

Zusätzliche Reifenstapel wurden zu den bestehenden Reifenstapeln in den Kurven 6, 7, 9 und 10 ergänzt.

In den Kurven 9 und 10 wurden die bestehenden Reifenstapel um TecPro-Sicherheitsbarrieren erweitert.

Die Boxenstraße wurde neu asphaltiert.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix von Italien gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 210 Meter nach Kurve 7, der zweite 115 Meter nach der Ziellinie. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich an den jeweiligen Detektionspunkten. Dieser liegt für Zone 1 95 Meter vor Kurve 7 und für Zone 2 20 Meter vor Kurve 11. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto am Detektionspunkt weniger als eine Sekunde, darf DRS aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.

FIA-Rennkommissare

Paul Gutjahr ist Präsident des ASS (Auto Sport Schweiz). Er begann seine Karriere als Rennfahrer in den 1960er-Jahren auf Alfa Romeo, Lancia, Lotus und Porsche, später fuhr er für das March-Team Formel 3. In den frühen 1970er-Jahren wurde er Präsident des Berner Automobilklubs und organisierte als solcher zahlreiche Veranstaltungen. Von 1980 bis 1982 war er Präsident des Organisationskomitees des Schweiz-Grand-Prix in Dijon. Bereits seit 1995 ist er als Rennkommissar in der Formel 1 tätig und zählt in dieser Funktion zu den erfahrensten FIA-Leuten.

Roger Peart ist Präsident der Rennstrecken-Kommission der FIA und Vorsitzender des kanadischen Automobilverbandes. Der gelernte Ingenieur hat in seiner Karriere unter anderem den Circuit Gilles Villeneuve in Montreal designt. Bereits 1949 sammelte er seine ersten Erfahrungen als Motorsport-Mechaniker. Bis 1963 trat er in der kanadischen Rallye-Meisterschaft als Fahrer an, 1964 wechselte er auf die Rundstrecke. Seit 1991 ist er kanadischer Verbandschef, seit 1999 Präsident der FIA-Rennstrecken-Kommission.

Emanuele Pirro ist fünfmaliger Sieger der 24 Stunden von Le Mans und ehemaliger Formel-1-Fahrer. Neben seinen großen Erfolgen auf der Langstrecke gelangen ihm vergleichbare Siege auch im Tourenwagen. Von 1989 bis 1991 fuhr er selbst in der Formel 1 - zuerst auf Benetton, dann für die Scuderia Italia. Bei Sebastian Vettels erstem WM-Titel in Abu Dhabi 2010 war er zum ersten Mal FIA-Rennkommissar. Seither ist er als solcher regelmäßig im Einsatz.

Der vierte Rennkommissar für Monza wird vom nationalen Verband in Italien gestellt.


360 Grad: Eine Monza-Runde mit Sainz

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Der Toro-Rosso-Pilot simuliert, was den Formel-1-Zirkus beim Italien-Grand-Prix erwartet Weitere Formel-1-Videos

Eine Runde mit Romain Grosjean

"Monza ist eine Strecke mit großer Geschichte, die Strecke mit den leidenschaftlichsten Fans. Die Tifosi sind einfach grandios! Ich liebe diese elektrisierende Atmosphäre. Die Runde beginnt mit der Start- und Zielgerade, rein in die erste Schikane. Hartes Bremsen, runter in den zweiten Gang. Dann Herausbeschleunigen - ganz wichtig - in die zweite Schikane, die ein bisschen schneller ist und in der man am Ausgang ein bisschen mehr Kerb nutzen muss."

"Dann versuchst du, so viel Geschwindigkeit wie möglich in die beiden Lesmos mitzunehmen. Danach geht es unter dem alten Oval hindurch in die Ascari-Schikane. Noch einmal hartes Bremsen, mit einer unangenehmen Bodenwelle. Es ist dort immer schwierig, das Auto richtig zu positionieren."

"Dann möchtest du früh aufs Gas, um Schwung in Richtung Parabolica mitzunehmen. Bis dorthin folgt aber noch einmal eine lange Gerade, und vor der Parabolica wird so spät wie möglich gebremst. Ausgang Parabolica ist es wieder knifflig, den optimalen Zeitpunkt zu treffen, aufs Gas zu steigen. Zu spät ist nicht gut - aber zu früh auch nicht. Und dann sind wir eh schon wieder bei Start und Ziel."

"Generell gibt es in Monza gute Überholmöglichkeiten. Kurve 1, 3, 8 und Parabolica - eigentlich jede Bremszone. Im Qualifying kommt es drauf an, den richtigen Windschatten zu finden. Im Rennen machen die Windschattenspiele immer Spaß, besonders beim Überholen. Es gibt nicht so viele Kurven. Da kann es schwierig sein, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Meine Lieblingskurven sind die zwei Lesmos."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 15:00 Uhr:
Esteban Ocon (Force India)
Sergio Perez (Force India)
Sebastian Vettel (Ferrari)
- - -
Romain Grosjean (Haas)
Nico Hülkenberg (Renault)
Carlos Sainz (Toro Rosso)

Freitag, 16:00 Uhr:
Maurizio Arrivabene (Ferrari)
Frederic Vasseur (Sauber)
Toto Wolff (Mercedes)
- - -
Robert Fernley (Force India)
Gene Haas (Haas)
Claire Williams (WIlliams)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.

Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von Italien

Kevin Scheuren, Ole Waschkau und unser Redakteur Ruben Zimmermann beantworten in der aktuellen Ausgabe des Formel-1-Podcasts "Starting Grid" unter anderem die Frage, wie alt ein Fahrer bei Williams mindestens sein muss und warum McLaren vielleicht im nächsten Jahr doch mit Motoren von Renault fahren wird. Optimal für die nächste Autofahrt. Am besten jetzt gleich auf iTunes abonnieren!

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