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Red Bull sauer auf Renault: Verstappen blüht Monza-Gridstrafe
Red Bull übt nach dem dritten Motorproblem bei Max Verstappen scharfe Kritik an Renault: Ihm droht in in Monza eine Gridstrafe und damit der nächste Dämpfer
(Motorsport-Total.com) - In der Ehe zwischen Red Bull und Renault hängt der Haussegen schief. Eigentlich versprachen die Franzosen, diese Saison Mercedes einzuholen, doch stattdessen kämpft man nach der Sommerpause immer noch mit Zuverlässigkeitsproblemen. "Ich denke, dass Renault absolut bewusst ist, dass ihre Zuverlässigkeit und ihr Produkt nicht gut genug sind", spricht Teamchef Christian Horner nach Max Verstappens sechstem Ausfall im zwölften Rennen (dem dritten wegen eines Motorenproblems) Klartext. "Es ist ihr Job, das zu lösen. Wir sind ein zahlender Kunde und wir bekommen nicht die entsprechende Dienstleistung."
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Ehekrise, nächste Ausgabe: Horner erhöht den Druck auf Partner Abiteboul Zoom Download
Tatsächlich geht es für Red Bull um viel: Ausgerechnet Supertalent Verstappen, das bei den Topteams Mercedes und Ferrari begehrt ist, wird diese Saison vom Renault-Pech verfolgt. Auch wenn der Niederländer diese Formulierung nicht gelten lässt. "Anfangs kann man noch von Pech sprechen, aber wenn es schon zum sechsten Mal passiert, dann ist es kein Pech mehr", schimpft der 19-Jährige nach dem Ausfall vor zahlreichen niederländischen Fans. Wie viele Ausfälle noch passieren dürfen, ehe er sich nach Alternativen umschaue? "Nicht mehr viele..."
Der Frust sitzt beim Niederländer so tief, dass er nach dem Ausfall in Baku eine Medienrunde sausen ließ. Und schon in wenigen Tagen wird Verstappen bereits mit düsterer Miene in Monza anreisen. Denn während Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat schon in Belgien den ersten Renault-Motorenjoker ziehen musste, droht nun auch Verstappen eine Rückversetzung, weil er beim Verbrennungsmotor und bei der Elektromaschine MGU-H bereits vor Spa am Limit war.
Horner: Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht
Doch was war eigentlich der Grund für Verstappens Ausfall in Belgien? "Es sieht so aus, als wäre es kein mechanischer Defekt gewesen, sondern ein Sensoren- oder Zündkerzenproblem", gibt Horner zu Protokoll. "Aber auf diesem Niveau kann man sich diese Art von Defekten, wie sie dauernd auftreten, nicht leisten", holt der Brite noch einmal aus. "Wir geben viel Geld aus für den Motor. Sie müssen das hinkriegen. Es schadet ihnen genauso wie es uns schadet."
Tatsächlich sollen die Motoren, die Red Bull derzeit über 20 Millionen Euro kosten, in der kommenden Saison um drei Millionen Euro günstiger werden. "Alles ist relativ", wirft Horner ein. Auf die Frage, ob die Senkung der Motorenkosten keine Hilfe sei, reagiert er defensiv: "Ich werde jetzt nicht über finanzielle Vertragsdetails sprechen, aber es ist kein signifikanter Unterschied."
Fehlt Renault der Wille?
Aber glaubt der Brite, dass Renault die Probleme überhaupt in den Griff kriegen kann, schließlich gilt das aktuelle Antriebsreglement noch höchstens drei Jahre. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", seufzt er und verweist auf die Konkurrenz in Maranello. "Ferrari hat es geschafft. Sie waren 2014 in einer schwierigeren Situation als Renault. Sie haben in die richtigen Bereiche investiert, haben die richtigen Leute geholt. Und dadurch sind sie wieder konkurrenzfähig. Das zeigt, dass es möglich ist, wenn man die richtigen Leute und das richtige Budget hat - und es wirklich will."
Fotostrecke: GP Belgien, Highlights 2017
Es sind nur noch sieben Punkte: Lewis Hamilton feiert in Spa seinen fünften Sieg im zwölften Saisonrennen und rückt Sebastian Vettel im WM-Kampf auf die Pelle. Mercedes ist in Spa aber weniger dominant, als Sportchef Toto Wolff auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke gehofft hätte. Fotostrecke
Fehlt bei Renault also der absolute Wille zum Erfolg? "Es liegt nicht an mir, das zu beantworten", weicht Horner aus. Geschäftsführer Cyril Abiteboul, der nach dem Rennen im Fahrerlager in eine heftige Diskussion mit Horner verstrickt war, gibt sich währenddessen selbstkritisch: "Unsere Zuverlässigkeit ist nicht akzeptabel. Eine Verbesserung muss in Hinblick auf unsere Kunden das Ziel sein. Und das macht uns extreme Sorgen."
Er verstehe, dass Piloten wie Verstappen frustriert seien. "Wenn man aber ein bisschen ins Detail geht, dann sieht man, dass es unterschiedliche Probleme sind, die sich auf die Fahrer auswirken", stellt er klar, dass die Problematik komplexer Natur ist. "Man kann also nicht alles auf ein Problem schieben."