Romain Grosjean: Haas in Spa mit bisher bestem Motor-Update
Haas setzt beim Rennen in Spa-Francorchamps auf ein neues Motoren-Update, das Romain Grosjean als wohl bestes dieser Saison bezeichnet - Kampf um Rang sieben
(Motorsport-Total.com) - Gibt es für Haas nach zwei punktelosen Rennen in Folge endlich wieder ein Top-10-Resultat zu feiern? Die Chancen dafür sollten besser stehen als zuletzt in Ungarn. Dort verpasste vor allem Kevin Magnussen eine Menge Trainingszeit und befand sich mit dem Team früh im Hintertreffen. Zudem sollte die Strecke von Spa-Francorchamps besser zum Boliden passen als der verwinkelte Hungaroring. "Immer wenn viel Abtrieb gefragt ist, fehlt uns dieser", sagt Teamchef Günther Steiner. Das ist in Belgien jedoch kein Thema.
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Romain Grosjean setzt die Hoffnungen auf ein Motoren-Update von Ferrari Zoom Download
Hinzu kommt ein großes Update von Motorenpartner Ferrari. Haas setzt wie alle Teams auf ein extra Spa-Paket in Sachen Aerodynamik, doch der Trumpf gegenüber der Mittelfeld-Konkurrenz könnte im Heck liegen. Haas packt nämlich einen neuen Antrieb ins Fahrzeug - den mittlerweile vierten (und laut Steiner hoffentlich letzten) in dieser Saison. Und der weist einige Verbesserungen in Sachen Power und Zuverlässigkeit auf.
"Es ist ein gutes Update", sagt Romain Grosjean. Auf Nachfrage bezeichnet er es sogar als das beste des Jahres. Es ist ein guter Zeitpunkt, denn in Spa-Francorchamps ist Motorleistung ein dickes Plus, und in Monza am kommenden Wochenende sieht es ähnlich aus. Im Blickpunkt stehen bei Haas auch immer wieder die Bremsen: In Belgien hat man sich wieder für die ursprünglichen Systeme von Brembo entschieden.
Bremsen-Wechselspiel geht weiter
Eigentlich hätten es die neuen von Carbon Industries sein sollen, doch aufgrund der besseren Kühlung sind es auch in Spa die von Brembo. "Wir können genug Luft zu den Bremsen bekommen, aber wir brauchen eine Bremsscheibe, die diese Luft auch effizient nutzen kann", beschreibt Steiner das Problem von Haas. Das bedeutet aber nicht, dass man sich endgültig für einen Hersteller entschieden hat. Man wird auch Carbon Industries wieder probieren.
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Spa-Francorchamps
Der Grand Prix von Belgien wird zum 62. Mal im Rahmen der Weltmeisterschaft ausgetragen. Das Rennen war bereits im Kalender der ersten Formel-1-Saison 1950 vertreten, fand aber 1957, 1959, 1969, 1971, 2003 und 2006 nicht statt. Fotostrecke
Laut Grosjean soll schon in Monza wieder gewechselt werden, in Singapur dann aufgrund der Temperaturen wieder Brembo im Einsatz sein. Und in Malaysia wieder die anderen Bremsen, sollte bis dahin die neue Spezifikation fertig sein, die besser mit der kühlen Luft umgehen kann. Sind Grosjeans Bremsproblem-Tage dann gezählt? "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, aber wir befinden uns auf dem Weg", sagt er.
Wohin dieser Haas am Ende der Saison führen wird, wird sich zeigen. Derzeit liegt man auf dem siebten Gesamtrang und möchte diesen am liebsten halten. "Alles andere wäre Bonus", weiß Kevin Magnussen. Zwar sind die Abstände bis zu Williams auf Rang fünf mit zwölf Punkten äußerst aufholbar, doch von hinten droht durch Renault und McLaren ebenfalls noch Gefahr. Speziell die Franzosen haben durch nur drei Zähler Rückstand und ein großes Budget eigentlich alle Möglichkeiten noch vorbeizuziehen.
Renault drückt mit großem Budget von hinten
"Wir wissen, dass es schwierig ist, weil die anderen im Kommen sind", sagt Teamchef Steiner. "Renault hat 600 Leute und noch nicht genug - und auch McLaren", schreibt der Südtiroler auch die Briten nicht ab. "McLaren könnte ziemlich stark zurückkommen", meint auch Romain Grosjean, "von daher müssen wir vorsichtig sein. Wir werden alles versuchen, um zwischen den Plätzen sechs und neun zu kämpfen - dort ist alles offen."
Der Teamchef gibt sich zumindest optimistisch: "Bislang haben wir gezeigt, dass wir kämpfen können und es weiter versuchen. Wir werden besser werden und nicht nachlassen", verspricht er. Dafür sollen auch noch ein paar Updates im weiteren Saisonverlauf sorgen. Derzeit arbeite man an einem Frontflügel und muss noch entscheiden, ob man zu einem weiteren Rennen ein spezielles Paket bringen wird - große Überraschungen soll es aber nicht mehr geben.
Zumindest gibt es noch eine personelle Überraschung zu berichten. Sportchef Dave O'Neill wird das Team aus familiären Gründen nach dem Grand Prix von Monza verlassen und in die USA gehen, wo er mit dem ehemaligen Red-Bull-Chefmechaniker Kenny Handkammer zusammenarbeiten wird. O'Neill hatte seit 2014 dabei geholfen, das Team aufzubauen und in die Formel 1 zu bringen. "Wir haben eine gute Beziehung", betont Steiner, "aber für uns funktioniert das nicht." Ersetzt wird er durch Renaults Rennteam-Koordinator Geoff Simmonds, wie Renault-Teamchef Cyril Abiteboul bestätigt.