Formel 1 Spa 2017: Kimi Räikkönen hauchdünn vor Hamilton
Kimi Räikkönen fährt Bestzeit im ersten Training in Belgien, Lewis Hamilton beeindruckt auf harten Reifen - Red Bull sieht keine Chance nach vorne
(Motorsport-Total.com) - Spa-Spezialist Kimi Räikkönen sicherte sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Belgien (Formel 1 2017 live im Ticker) die Bestzeit. Der Ferrari-Pilot fuhr eine Zeit von 1:45.502 Minuten und war damit um rund eine Zehntelsekunde schneller als die beiden WM-Rivalen Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari).
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Kimi Räikkönen sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Spa Zoom Download
Die erzielten Rundenzeiten waren zunächst schwer durchschaubar, weil die drei Topteams mit unterschiedlichen Reifenmischungen auf die Strecke gingen. Gegen Ende zogen dann aber auch die Ferraris die weichsten Ultrasofts auf, mit denen Räikkönen und Vettel nur durch 0,145 Sekunden getrennt waren. Hamilton hingegen verlor mit den härtesten Soft-Pneus nur 0,053 Sekunden auf die Bestzeit. Das macht Mercedes wohl zum Zwischenfavoriten für das Wochenende.
Auch wenn es für die Silberpfeile nicht ganz problemlos lief: Valtteri Bottas (6./+0,922) konnte Hamiltons Tempo mit den gleichen Reifen nicht ganz replizieren und schlitterte noch dazu einmal bei Pouhon ins Aus. Zwar konnte er sein Auto aus dem Kiesbett in die Box schleppen, bei dem Einschlag wurde aber sein Frontflügel leicht beschädigt.
Die Red Bulls schafften von Beginn an konkurrenzfähige Zeiten, Daniel Ricciardo lag phasenweise sogar in Führung. Allerdings setzten die beiden aufgrund ihrer aggressiven Reifenvorauswahl von Anfang an auf die weichste Pirelli-Mischung. Max Verstappen wurde letztendlich mit 0,800 Sekunden Rückstand Vierter, Ricciardo (+0,850) Fünfter.
"Ferrari und Mercedes sind die nächsten beiden Rennen außer Reichweite", befürchtet Teamchef Christian Horner. "Wir müssen schauen, dass wir von hinten nicht eingeholt werden. Wenn es nur um den zweiten Sektor ginge, wäre es eine tolle Strecke für uns. Aber es gibt auch noch den ersten und dritten. Also muss uns das Wetter in die Hände spielen." Heute Morgen noch nicht: Das berüchtigte Ardennenwetter war in den ersten eineinhalb Stunden stabil.
"Best of the Rest" war Carlos Sainz (Toro Rosso) mit 1,944 Sekunden Rückstand, gefolgt von Esteban Ocon (Force India/+2,168) und Daniil Kwjat (Toro Rosso/+2,349). Nico Hülkenberg (Renault) wurde Zwölfter - und landete überraschenderweise einen Platz hinter seinem Teamkollegen Jolyon Palmer (+2,428). Vor den beiden: Lokalmatador Stoffel Vandoorne (McLaren/+2,363).
Dessen Teamkollege Fernando Alonso (+2,750) wurde 13. Der Spanier schaffte 18 Runden, obwohl die Session mit einem Schock begonnen hatte: "No power", funkte er - und rollte anschließend im vierten Gang an die Box zurück. Danach nahm er aber ganz normal am Training teil. Und ließ unter anderem einen Force India, beide Williams und beide Haas hinter sich.
Pech hatte Pascal Wehrlein, der viel Zeit als Zuschauer in der Sauber-Box verbringen musste. Gleich auf der Installation-Lap begann sein Ferrari-Motor zu spucken: "Die Jungs sehen sich das an und tauschen einige Teile", sagte er. Als das erledigt war, konnte er auf die Strecke gehen und immerhin noch zwölf weitere Runden drehen. Am Ende wurde er 19., 1,103 Sekunden hinter Teamkollege Marcus Ericsson (18./+4,658).
Für Felipe Massa war die Session nach drei Runden zu Ende. Der Williams-Routinier rutschte ausgangs Les Combes von der Strecke: "Ich habe das Heck verloren", berichtet er. Mit seinem Gesundheitszustand nach der Pause in Ungarn habe das "mit Sicherheit nichts" zu tun gehabt. Sein Auto wurde aber relativ stark beschädigt, unter anderem knickte die Radaufhängung links vorne ab. Daher wird Massa frühestens am Nachmittag wieder fahren.