Lewis Hamilton: Funkausfall war ein großer Nachteil
Lewis Hamilton war alles andere als begeistert über den Funkausfall beim Rennen in Budapest und erklärt, warum das ein großer Nachteil war
(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren griff die FIA immer wieder zu drastischen Maßnahmen. Eine spezielle Episode war das Funkverbot, durch das die Teams ihren Fahrern keine Fahranweisungen geben durften. Einigen ging das nicht weit genug, doch andere fanden die Idee schwachsinnig. Wie es ist, ohne Funk auskommen zu müssen, mussten die Mercedes-Piloten am Wochenende in Ungarn erfahren. Gegen Mitte des Rennens war im wörtlichen Sinn "Funkstille".
Vor allem Lewis Hamilton war über die Probleme alles andere als begeistert. "This radio stuff sucks!", blaffte er seiner Crew zu, als der Funk mal wieder Lust hatte mitzuspielen. Vorher musste es Hamilton jedoch über einige Teile des Rennens ohne Ansagen schaffen, was er als großen Nachteil empfindet. "Wenn du keinen Funk hast, ist es wie, als ob du mit einer Augenbinde fährst", erklärt er.
Denn dadurch ist der Informationsfluss zwischen Fahrer und Team eingeschränkt, was die Situation im Rennen unklar erscheinen lässt: "Du kennst deine Pace, aber sie wissen nicht, wie hart du pushst und wie schnell du noch fahren könntest oder wo deine Schwächen sind", erklärt Hamilton. "Du kannst ihnen keine Anleitung für Anpassungen beim Boxenstopp geben, kannst ihnen kein Feedback bei den Zeiten geben."
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Trotz der Probleme hielt sich Mercedes im Windschatten der führenden Ferrari auf. Glücklicherweise kam der Funk später wieder und sollte noch eine wichtige Rolle im weiteren Rennverlauf spielen - der Debatte um Teamorder und Hamiltons absichtliches Vorbeilassen sei Dank. Trotzdem fordert der Brite Besserung: "Wir hatten die Probleme, konnten aber nichts tun. Wir haben unser Bestes gegeben. Wir werden einen besseren Weg finden, um damit umzugehen."