Pirelli: Bis zu 0,9 Sekunden zwischen Supersoft und Soft
Pirelli-Manager Mario Isola gibt einen Einblick in die Pirelli-Besonderheiten beim Großen Preis von Ungarn: Kaum Erkenntnisse über Reifenabbau und Blasenbildung
(Motorsport-Total.com) - Wie an jedem anderen Rennwochenende, stehen auch in Budapest wieder die Reifen im Mittelpunkt. Pirelli hat für den Großen Preis von Ungarn die Mischungen Medium, Soft und Supersoft mit an die Strecke gebracht. Vor allem die beiden weicheren Mischungen werden im weiteren Eventverlauf eine tragende Rolle bekommen. Laut Pirelli-Manager Mario Isola beträgt der Unterschied zwischen beiden Pneus 0,8 bis 0,9 Sekunden. "Das ist ein bisschen mehr, als wir erwartet haben", sagt er.
Die Zahlen bei den Performance-Spitzen konnte der Hersteller heute gut sammeln, anders sieht es bei den langfristigen Werten aus. Weil es heute insgesamt vier Rote Flaggen und zahlreiche weitere Abflüge gab, sind Werte über Reifenabbau & Co. mit Vorsicht zu genießen. "Das müssen die Teams selbst herausfinden", meint Isola. Ergo: Wie lange hält der Reifen und wann tritt eventuell Blasenbildung auf?
Auch die konnte man heute nicht erkennen, weil nicht genügend Runden abgespult wurden. Doch bei Pirelli ist man sich nach den Erkenntnissen der vergangenen Rennen sicher, dass das "Blistering" irgendwann einsetzen wird - allerdings sollte es die Performance der Reifen kaum beeinflussen.
Dafür brauchen die Piloten am Wochenende nicht befürchten, dass sie ihre Reifen nicht ins Temperaturfenster bekommen. Beim anderen langsamen und kurzen Kurs, Monaco, hatten viele Teams Probleme mit kalten Reifen, doch weil die Autos auf dem Hungaroring fast ständig in Kurvenfahrt sind und außerdem höhere Temperaturen erwartet werden, sollte sich das Problem eher umkehren. "Die Reifen haben keine Zeit, um abzukühlen. Dafür haben wir auch Medium, Soft und Supersoft nominiert anstatt den Ultrasoft", sagt Isola.
Doch obwohl nicht die allerweichste Mischung nominiert wurde, haben die Reifen laut Pirelli genügend Grip vorgefunden: "Die Rundenzeiten sind im Vergleich zum Vorjahr gewaltig", sagt Isola. Gut zwei Sekunden betrug der Unterschied zur Freitagsbestzeit von 2016. Für Samstag wird erwartet, dass der absolute Rundenrekord von Rubens Barrichello fallen wird: Zu dem fehlten Daniel Ricciardo heute nur 19 Tausendstelsekunden.