Fernando Alonso: Lieber Ausfall als keine Punkte
Fernando Alonso kann mit seinem sechsten Ausfall in dieser Saison leben - McLaren verpasste beim Großbritannien-Grand-Prix mit Vandoorne nur knapp die Punkte
(Motorsport-Total.com) - Mit Ende des Grand Prix von Großbritannien hat die Formel-1-Saison 2017 ihre Halbzeit erreicht. Aber von den bisher zehn gefahrenen Rennen hat Fernando Alonso nur drei Zielflaggen gesehen. Auch in Silverstone bog der McLaren-Pilot wieder vorzeitig in die Box ab. Das Rennen hätte er ohnehin nicht gerne zu Ende gefahren. "Ich denke, für die Punkte waren wir heute nicht schnell genug", erklärt der Spanier. "Vielleicht wäre Platz 13 oder 14 rausgekommen. Ein Ausscheiden ist da viel weniger schmerzhaft."
Ein Problem an der Benzinpumpe, dass zu einem Power-Verlust führte, beendete sein Sonntagsnachmittag-Einsatz. Teamkollege Stoffel Vandoorne konnte hingegen bis zur Zielflagge kämpfen. Der Rookie kam dabei dichter denn je an die Punkteränge ran.
Für die gängige Verschwörungstheorie, Alonso würde Rennen absichtlich abrechen, um auf die Missstände seines Teams und dessen Motorenpartner Honda aufmerksam zu machen, war es in Runde 32 von 51 ein wenig zu früh. Und der zweimalige Champion hatte bis dahin durchaus Fortschritte machen können. Schließlich war er wegen zahlreicher Motorenstrafen als Letzter ins Rennen gegangen. Nach Runde eins lag er bereits auf Platz 16.
Nachdem Start auf den superweichen Reifen kam er in runde 20 als 14. zum Wechsel. Mehr war auf der etwas härteren Mischung aber auch danach nicht drin. "Wir sind die ganze Zeit einer ganzen Gruppe von Autos hinterhergefahren", beschreibt Alonso sein Unterfangen als aussichtslos.
Vandoorne sicher: Punkte wären dringewesen
Ein ganz anderes Bild zeichnet Vandoorne. Der Belgier hatte mit Startplatz acht schon sein bestes Qualifying hingelegt. Im Rennen konnte er mit vermeintlich überlegenen Gegnern mithalten. Am Ende kam er keine vier Sekunde hinter dem Williams von Felipe Massa ins Ziel. Wäre sein Boxenstopp in Runde 26 glatt gelaufen, hätte es noch enger werden können. Der 25-Jährige behauptet sogar: "Es wäre sicher drin gewesen, vor ihm ins Ziel zu kommen, denn wir hatten eine ähnliche Pace."
"Es ist schade, wenn man so dicht außerhalb der Punkte ins Ziel kommt", erklärt Vandoorne weiter. "Aber ich denke, wir können auch Positives aus diesem Wochenende mitnehmen. Es lief im Rennen nicht alles perfekt, aber wir konnten eine Pace zeigen, die ermutigend ist. Wir sind nah an Force India und Williams drangeblieben. Auf einer Strecke wie dieser ist das sehr vielversprechend. Ich bin mir sicher, dass unsere Zeit kommen wird."
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McLaren reist in Silverstone mit hohen Erwartungen an die kommende Herausforderung ab. "In Ungarn kommt es nicht so sehr auf Power an und ich denke, unser Auto kann dort gut abliefern", so Vandoorne. Alonso formuliert es verhaltener:
"Ich denke, wir haben ziemlich klar identifiziert, woran es uns mangelt. Wenn wir das verbessern können, können wir auch konkurrenzfähig werden. Aber in naher Zukunft wird das nicht passieren. Die Realität ist, dass wir in 14 Tage eine gute Möglichkeit in Ungarn haben. Dort können wir hoffentlich besser abschneiden."