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"Sind zu langsam": Red Bull macht sich keine Illusionen
Galgenhumor: Daniel Ricciardo steht nach einem Defekt im Silverstone-Qualifying immerhin vor Fernando Alonso - Max Verstappen (5.) vermisst die richtige Balance
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo im Pech: Nachdem der Australier in den vergangenen fünf Formel-1-Rennen immer auf dem Podest stand, hat er beim Großen Preis von Großbritannien ein großes Stück Arbeit vor sich, um die Serie am Leben zu erhalten. Denn nachdem bereits gestern klar war, dass der Red-Bull-Pilot wegen eines Getriebewechsels fünf Startplätze nach hinten versetzt wird, steht er nun fast ganz am Ende des Feldes.
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Daniel Ricciardo musste seinen Boliden im Qualifying vorzeitig abstellen Zoom Download
Denn im Qualifying kam Ricciardo nicht über den 20. Platz hinaus und schied bereits in Q3 aus. Schuld war ein technischer Defekt, der den 28-Jährigen gleich zu Beginn der Session unfreiwillig ausbremste. "Das Erste, was ich gemerkt habe, war, dass es sich ein bisschen krank angehört hat. Dann nahm ich einige verrückte Geräusche vom Turbo wahr", schildert der Pechvogel, der zuvor im Nassen eine gute Pace gezeigt hatte, bis der Defekt kam.
"Zunächst sah es so aus, als würde das Auto noch weiterfahren, sodass ich gehofft habe, es noch zurück an die Box zu schaffen. Aber dann hat alles einfach abgeschaltet", sagt Ricciardo weiter und zieht ein entsprechend ernüchterndes Fazit: "Es ist enttäuschend; diese Bedingungen haben uns eine gute Möglichkeit gegeben. Wir waren zu Beginn ja auch richtig schnell. Ich dachte, fünf Strafplätze wären schlimm, aber jetzt stehen wir sogar komplett hinten."
Ricciardo hofft, defekten Motor retten zu können
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, befürchtet Ricciardo, dass der Motor verloren sein könnte: "Es war definitiv ein größeres Problem. Ich weiß nicht, wie sich das für uns auf den Rest der Saison auswirken wird. Vielleicht verlieren wir diesen Motor jetzt, aber vielleicht können wir ihn auch reparieren", hofft der Australier. Er wird am Sonntag in Silverstone als Vorletzter vor Fernando Alonso (McLaren) ins Rennen gehen.
Dieser qualifizierte sich zwar auf Position 13, hat aber eine noch höhere Gridstrafe als Ricciardo auf dem Konto. Er muss in der Startaufstellung ganze 30 Plätze zurück. "30? Wow, dann startet er ja aus Kurve 15 oder so!", scherzt Ricciardo und beweist genauso wie Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko Galgenhumor. "Wir haben das Rennen gegen Alonso gewonnen und sind nur Vorletzter", schmunzelt der Österreicher bei 'Sky'.
Für Teamkollege Max Verstappen lief es am Samstag besser. Der Niederländer qualifizierte sich als Fünfter und war damit "Best of the rest" hinter Mercedes und Ferrari. Er startet wegen einer Rückversetzung Bottas' von vier. "Für Max ist es gut gelaufen", hält auch Marko fest. "Im Nassen waren wir ganz vorne. Wenn's trocken ist, verlieren wir vor allem in Sektor zwei. Da sind zwar Kurven, aber die gehen alle voll mit den Autos. Dadurch ist der Powerunterschied hier sehr groß."
Verstappen mit Balance des Red Bull unzufrieden
Verstappen habe daher das Maximum herausgeholt. Der 19-Jährige selbst zeigte sich mit seinem Red Bull nicht wirklich zufrieden: "Von der Balance her war das Auto nicht perfekt. Aber schon das ganze Wochenende nicht. Im Qualifying hatten wir zwar die beste Balance bisher, aber es ist noch immer nicht gut genug." Für das Rennen am Sonntag gibt sich er sich trotz des letzten Updates kleinlaut: "Wir kämpfen natürlich immer, aber ich glaube, wir sind zu langsam."
Auch Motorsportberater Marko meint, dass nach vorne nicht viel drin sein wird. "Selbst bei dem Wetter denke ich, dass es keine Probleme beim Reifenverschleiß geben wird. Mit ein wenig taktischem Glück klappt vielleicht ein dritter Platz", mutmaßt der 74-Jährige. Red-Bull-Teamchef Christian hofft in jedem Fall auf eine Steigerung und darauf, dass das Glück endlich auf Verstappens Seite ist. Fünfmal fiel dieser schon aus.
"Max hatte in den letzten Rennen wirkliches Pech. Dabei ist er so gut gefahren. Die Ergebnisse werden kommen. Davon bin ich überzeugt", sagt der Brite zuversichtlich, auch wenn er weiß, dass Silverstone für Red Bull eine besondere Herausforderung ist. "Mercedes spielt hier in einer anderen Liga. Man muss bedenken, dass 70 Prozent der Strecke geradeaus gehen. Die Leistung spielt also eine große Rolle. Wir denken aber, dass wir im Rennen besser sein können."