Trotz Strafe "glücklich": McLaren freut sich über Top-10-Platz
Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne zeigen sich angenehm vom heutigen Trainingstag in Silverstone überrascht: McLaren morgen ein Kandidat für die Top 10?
(Motorsport-Total.com) - Überraschung am Freitag in Silverstone: Trotz einer langen Runde und einigen langen Geraden fand sich ein McLaren nach den Trainingssessions in den Top 10 wieder. Mit 1,7 Sekunden Rückstand belegte Fernando Alonso zum Auftakt in den Großen Preis von Großbritannien Rang neun. Der Spanier schlug damit unter anderem beide Force India, beide Toro Rosso und beide Haas und war dementsprechend zufrieden.
"Die Performance war heute gut", lobt Alonso sein Team, das in dieser Saison bislang nicht in Tritt gekommen ist. Allerdings ist die Platzierung für den zweimaligen Weltmeister doch keine so große Überraschung, wie er sagt: "Bei den vergangenen paar Grands Prix waren wir immer wieder auf diesen Positionen", so der Spanier. "Unter normalen Umständen liegen wir zwischen Platz acht und Platz zwölf."
Dabei hat Alonso ein Freitag ein leicht abgeändertes Programm im Vergleich zur Konkurrenz absolviert. Der McLaren-Pilot stieg erst relativ spät in die Longruns-Hatz ein, war dort dann aber auf Supersoft-Reifen vergleichsweise schneller als etwa Force India. "Ich bin glücklich", sagt Alonso - wohl wissend, dass sich sein Team bei ihm heute schon vornehmlich auf die Rennpace konzentriert hat.
Denn auch wenn Alonso im Qualifying ebenfalls eine gute Leistung zeigen sollte, wird er seinen Platz nicht behalten dürfen. Fünf Startplätze Strafe für den fünften Energiespeicher stehen schon definitiv fest, weitere Strafen könnten noch folgen. "Was die Strafen angeht, muss das Team sprechen", zuckt er aber mit den Schultern, was ihm noch blühen könnte.
Keine Strafe hat Teamkollege Stoffel Vandoorne zu erwarten - zumindest noch nicht. Der Belgier war heute gut eine halbe Sekunde langsamer als Alonso und belegte am Ende des Tages Rang 16. Trotzdem spricht der Rookie von einem "guten Start ins Wochenende", angesichts der Performance, zu der sein MCL32 in der Lage war. "Wenn man bedenkt, dass es ein langer Kurs mit vielen schnellen Kurven ist, dann war unser Auto gut", betont er.
Und trotz der Streckenlänge von 5,891 Kilometern geht Vandoorne von einem engen Qualifying morgen aus. "Ich weiß, dass kleine Details den Unterschied im Qualifying ausmachen werden. Wir scheinen in guter Form zu sein, und hoffentlich können wir morgen ein paar Schritte nach vorne machen", sagt er.
Eine Stelle wird man dann aber verbessern müssen: Am Ende der schnellen Kurven um Becketts waren die McLaren häufiger mal neben der Piste - laut Vandoorne, um die Limits zu testen. "In jedem Versuch probiert man ein paar andere Dinge", sagt er. "Wir beide hatten ein paar Schreckmomente in diesem Bereich. Wir verlieren das Heck am Eingang des letzten Abschnitts."
Doch nachdem man heute mit verschiedenen Abtriebsleveln gespielt hat, habe man nun eine gute Idee davon, was man am restlichen Wochenende fahren müsste. "Generell war es aber gut", lautet das abschließende Fazit von Vandoorne.