Sebastian Vettel bleibt hartnäckig: Bottas legte Frühstart hin!
Zu früh gezuckt, Glück gehabt und von einer fragwürdigen Regel profitiert: Der Ferrari-Pilot beharrt auf seiner These und antwortet Kritikern: "Ich hatte ja Recht!"
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Star Sebastian Vettel ist weiterhin überzeugt, dass sein Mercedes-Konkurrent Valtteri Bottas beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg einen Fehlstart hingelegt hätte. Im Vorfeld des Rennens in Silverstone deutet der Heppenheimer zwar an, dass das Losfahren des Finnen im Einklang mit den Regeln gestanden haben könnte. Er hätte aber in jedem Fall zu früh die Kupplung losgelassen. Vettel beanstandet eisern wie am Sonntag: "Ich will kein Besserwisser sein, aber es war ein Fehlstart."
© xpbimages.com
Sebastian Vettel lässt sich von seiner Frühstart-These nicht abbringen Zoom Download
An seiner Argumentation hat sich nichts geändert. Denn erstens will Vettel erkannt haben, dass Bottas' Wagen tatsächlich vor dem Erlöschen der roten Lichter gezuckt hätte (der Zusammenschnitt eines TV-Senders sollte schon kurz nach dem Rennen den Beweis dafür liefern), was nach FIA-Statuten sanktioniert hätte werden müssen. "Er hat sich bewegt, bevor die Ampel ausgegangen ist. Ganz knapp", insistiert Vettel und bleibt zweitens bei der These, dass viel Glück im Spiel gewesen wäre.
Vettel meint über Bottas: "Selbst wenn er es in dem Moment getan hätte (losfahren; Anm. d. Red.), in dem die Lichter erloschen sind - der menschliche Körper hat nicht 0,0 Sekunden Reaktionszeit." Hinzu käme, dass Rennleiter Charlie Whiting willkürlich die Freigabe erteilt. "Man kann den Start nicht antizipieren", schüttelt Sebastian Vettel den Kopf. "Es liegt in den Händen eines anderen."
Fotostrecke: GP Österreich, Highlights 2017
Zweiter Sieg für Valtteri Bottas nach Sotschi, noch 15 Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton in der WM: Österreich ist für den Finnen eine Reise wert. Daniel Ricciardo steht zum fünften Mal hintereinander auf dem Podium. In der Europa-Saison hat er gleich viele Punkte gesammelt wie WM-Leader Sebastian Vettel. Fotostrecke
Daran, dass Bottas hoch gepokert hätte, glaubt er nicht: "Es gibt keinen Grund für niemanden, solche Dinge zu riskieren. Wenn man es ihn nochmals machen lassen würde, würde er es nicht tun." Der Mercedes-Fahrer sei nur davongekommen, weil das Reglement sei wie sie ist - eben so, dass das tatsächliche Losfahren zählt: "Er hat großes Glück gehabt, das man nicht kalkulieren kann."
In Richtung seiner Kritiker, die ihn nach ersten Beschwerden schon im Teamfunk und langen Argumentationen im Nachgang des Rennens als notorischen Nörgler abstempeln, entgegnet Vettel mit Humor, Süffisanz und Selbstironie: "Zu meiner Verteidigung kann ich sagen: Ich hatte ja Recht!"